Die Bilanz der Hochschulreform nach zehn Jahren ist verheerend

Mit dem Bologna-Prozess wollten vor zehn Jahren die europäischen Bildungsminister  die Hochschulen auf Eroberung der Welt trimmen. Sie sollten sich einfügen in den Plan, die EU zur erfolgreichsten Wirtschaftsregion der Erdkugel zu machen. Vorbild war die Überzeugung, Bildung ließe sich mit den Mitteln der betriebswirtschaftlichen Verzwergung des Lebens produzieren. Ein anderer Teil der Konzeption war, an den Beteiligten vorbei (Parlamente, Studierende, Beschäftigte) mit Denkfabriken und staatlichen Verordnungen die Erneuerung der Hochschulwelt effizient zu betreiben. – Und nun stehen alle vor dem Scherbenhaufen dieser Politik. Eine Zusammenfassung von Karl-Heinz Heinemann

„Das neuhumanistische Bildungsideal hatte immer den als gesamte Person handelnden Menschen im Blick. Man lernte, sich nicht kurzfristigen Zwecken unterzuordnen, Altes in Frage zu stellen, sich selbst zu bilden, und wurde dadurch auch in seinem Beruf gut. Diese Dialektik von ungezwungenem wissenschaftlichen Arbeiten, Persönlichkeitsbildung und beruflichem Nutzen wurde aufgegeben für die Unterordnung unter das Diktat einer vordergründigen betriebswirtschaftlichen Verwertungslogik. Die Bilanz der Hochschulreform nach zehn Jahren ist verheerend.“

Bologna – Abdankung der Bildung

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