PISA-Studien immer wieder in der Kritik
Schon als die ersten PISA-Studien zu Beginn der Nuller-Jahre herauskamen, wurde häufiger auf methodische Ungereimtheiten hingewiesen. Das änderte nichts daran, dass die angeblichen oder tatsächlichen katastrophalen Ergebnisse zum Anlass genommen wurden, Schule auf neue Weise zu trimmen. Es scheint so, als habe man eine dem Anschein nach wissenschaftliche und objektive Keule gebraucht, um die Lehrenden und Lernenden in eine neue Richtung zu drängen.
Und so geht es weiter: Schon 2019 erschien diese Kritik auf den Seiten der Gesellschaft für Bildung und Wissen. Offenbar geraten immer wieder und immer mehr Studien, die uns als wissenschaftlich und objektiv vorgestellt werden, in den Strudel der Beförderung einer bestimmten Gesellschaftsvorstellung, die sich ohne scheinwissenschaftliche Untermauerung kaum oder schwieriger umsetzen ließe.
Nicht weniger lässig oder gar manipulativ wird zurzeit mit methodischen Unzulänglichkeiten in der Berichterstattung über das Corona-Virus umgegangen. Dabei werden wir doch immer darauf hingewiesen, dass wir in einer wissensbasierten Gesellschaft leben. Wirklich?
Was sind Wissenschaften wert, wenn sie methodische Basics ignorieren?
Vor noch nicht allzu langer Zeit gingen Wissenschaftler’innen auf die Straße, um auf die Gefahren einer Einschränkung der Wissenschaften durch irrationale Lehren zu warnen. Das hing wohl mit dem Unhold Trump zusammen. Wo bleiben die warnenden Stimmen und Aufrufe angesichts der methodischen Mängel in Untersuchungen, deren wenig validen Ergebnisse für weitreichende politische Entscheidungen verwendet werden?