Lehren und Lernen sind persönlich und subjektiv

Plädoyer für Psychologie in der Schule – statt Verschulung der Psychologie

Das Individuelle, die Persönlichkeit, die Eigendynamiken von Personen und Organisationen zu verstehen und sie in einen entwicklungshaltigen Austausch zu bringen, sind zentrale Themen der Psychologie, nicht zuletzt der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen. Wenn man den Schulbehörden wohl will, könnte man sagen, dass sie einsichtsfähig waren und sind: Die schulpädagogische Praxis konnte in den vergangenen Jahrhundert bis auf den heutigen Subjekte und staatlich-unternehmerische Steuerungsinteressen nicht versöhnen, aber die Schulbehörden haben sich in Gestalt der Psychologie das Subjekthafte des Lernens und Erziehens »hereingeholt«.

Andererseits konnte sie sich damit nie wirklich befreunden. Und die Schulforschung hat mehr oder weniger das Normierungs- und Steuerungsinteresse bedient, als dass sie sich dafür interessierte, was es mit Persönlichkeit, Individualität und Subjektivität im schulischen Lernen auf sich hat. Um so erfreulicher, wenn sich dazu dann doch Stimmen melden: Messen, messen, messen – hilft nicht

Persönlichkeitsmerkmale der Lehrer, Beziehungsgestaltung, Subjekthaftigkeit als Teil individueller Lernvoraussetzungen

 

Wer braucht die Schulpsychologie wozu?

Muss es immer ein schlechtes Zeichen sein, wenn die Schulpsychologie übersehen wird? Und in welchen Fällen kann sie überhaupt zu Lösungen beitragen?

Einige Beobachtungen von Jürgen Mietz

An allen Ecken und Enden des Schulsystems brechen Mängel auf: Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen sind weiterhin hin ein großes Problem. Allein schon unter dem Aspekt kommunaler Kosten (§ 35a) nimmt das Problem an Bedeutung zu und führt zu neuen Anstrengungen. Deren Ergebnisse aber tragen die Spuren der üblichen Lösungsversuche: Projektförmigkeit, Improvisiertheit, technokratische Vorgehensweise, die den zentralen Aspekt grundlegenden Lernens – der Begegnung von Mensch zu Mensch, der Vertrauens- und Beziehungsgebundenheit – leugnet. Weiterlesen „Wer braucht die Schulpsychologie wozu?“

"Das lohnt sich nicht" – oder das Risiko des Lernens

von Jürgen Mietz

Diesen Satz hörte ich, als ich nach Gespräch, Test und ersten Vorschlägen der Mutter eines Erstklässlers und ihm selbst sagte, dass sie sich nun auf den Weg machen könnten. Er komme dann noch gut zur dritten Stunde in der Schule an. Aber die Mutter, der ihr Kind nicht egal ist, sagt: „Das lohnt sich doch nicht.“ Weiterlesen „"Das lohnt sich nicht" – oder das Risiko des Lernens“