Thilo Sarrazin macht Furore. Die Kernthesen seines seines Buches beruhen auf „Fehlern“ (?), Fälschungen und Verdrehungen, die sich keine Studentin oder Student im Statistik-Kurs erlauben dürfte. Stattdessen loben die Mainstream-Medien, dass der Mann wichtige Anregungen zur Integrationsdebatte liefere. Weit gefehlt. Wenn das durchgeht, ist das ein Beleg dafür, dass wir in der Tat ein Bildungsproblem haben, dass es keine Grundlage mehr gibt, im Sinne der Aufklärung, eine Debatte mit vernünftigen Argumenten zu führen. Hier eine Zusammenfassung der Kritik und daran anschließend der Link zum Artikel.
„Von den „Daten und Fakten“, die Sarrazin bringen will, bleibt nach gründlicher Analyse nicht mehr viel übrig. Vielmehr ist das Buch von Verfälschungen, Unterschlagung von Wissen, zweifelhaften Quellen und Fehlschlüssen geprägt.
- Verfälschend ist beispielsweise die Praxis, Korrelationskoeffizienten als Prozente auszugeben, um sie nach oben zu manipulieren. Eine Verfälschung ist auch, „angeboren“ mit „erblich“ zu verwechseln.
- Unterschlagen werden beispielsweise die statistischen Daten zur Angleichung des generativen Verhaltens oder zu den Auswirkungen von Förderung und Erziehung auf Intelligenz und Bildungsleistungen.
- Zweifelhafte Quellen sind extrem umstrittene Arbeiten wie die von Herrnstein/Murray oder wie die des auf S. 353 zitierten Eugenikers Richard Lynn.
- Ein Fehlschluss ist, dass die schlechten Bildungsleistungen von Migranten- oder Unterschichtskindern auf erbliche Intelligenzdefizite bestimmter Bevölkerungsgruppen zurückzuführen seien. Ein Fehlschluss ist auch die zentrale These, dass die deutsche Bevölkerung immer dümmer werden würde, weil die Prämisse, dass die Migranten und Unterschichtsangehörigen weniger intelligente Erbanlagen hätten, nicht zutrifft.“