Ein Vortrag von Klaus Holzkamp aus dem Jahre 1991: Lehren als Lernbehinderung?
Es geht unter anderem darum zu klären, in welchem Verhältnis Lehren und Lernen stehen. Wer ist Subjekt in diesem Prozess und wie? Man könnte nach zwanzig Jahren meinen, die Schule sei weiter. Weiter darin, dem Schüler mehr Verantwortung zuzugestehen. Rhetorisch ist die Schule heute zweifellos weiter. Aber geht es nicht immer noch darum, die Individuen dazu zu bringen, das freiwillig zu tun, was sie tun sollen? Und auch der Kritik an der modernen Kompetenzorientierung ist zu entnehmen, dass Schüler nach wie vor »defensiv« lernen und dass das moderne Lernen unter den Bedingungen intensivierter Rationalisierung und Steuerung durchaus nicht emanzipatorisch geworden ist.