Möglicherweise kommt wieder etwas Bewegung in die Bildungslandschaft. Dass es Zeit wird, zeigt u.a. der weiter unten verlinkte Beitrag. Am 23.9. gibt es einen bundesweiten Aktionstag „Bildungswende jetzt“. Der Landesverband Schulpsychologie NRW ruft zur Teilnahme auf. In zahlreichen Städten besteht die Gelegenheit, sich an Protesten und Forderungen zu beteiligen. Ein Ausschnitt der kritisierenswerten Zustände findet sich hier (Ralf Wurzbacher):
»Der Triumphzug dieser Engstirnigkeit ist nahezu total: An den Hochschulen verdrängen technische und Wirtschaftsfächer die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften immer mehr. Industriell gesponserte Drittelmittelforschung geht einher mit schrumpfenden öffentlichen Hochschuletats. Die Schulen werden überschwemmt mit Unterrichtsmaterial von Unternehmen, Stiftungen und Lobbyisten, überall gibt es Bemühungen, ein separates Fach Wirtschaft zu etablieren. Selbst so fortschrittlich anmutende Projekte wie der Ausbau von Kitaplätzen und Ganztagsschulen entspringen zuallererst dem übergeordneten Interesse der Arbeitgeber, damit Papi und Mami gefälligst beide ihre Haut zu Markte tragen können. Dann genügt es auch, wenn Schulen und Kindergärten zu reinen Verwahranstalten verkommen, zu denen sie heute – bei allem Engagement überlasteter und überforderter Lehrer und Erzieherinnen – schon vielfach geworden sind.
Bildung kann und sollte so viel mehr sein: Sie müsste zur Selbstverwirklichung befähigen, zur Selbstreflexion, zur Ausbildung von Menschlichkeit und Solidarität, zu kritischem Denken, dazu, die Widersprüche und Zerstörungskräfte unseres polit-ökonomischen Systems zu erkennen und infrage zu stellen. Unter den Bedingungen und aufgrund der Selbsterhaltungskräfte des Kapitalismus darf Bildung dies aber gerade nicht leisten. Benötigt werden Mitläufer, keine Mitdenker, Geistlosigkeit statt Geistreichtum.«
Wer noch weitere Gründe braucht, kann sie hier finden.