Christian Drosten erhielt in der Zeit viel Raum, um die Folgen der Pandemiemaßnahmen in einem freundlicheren Licht erscheinen zu lassen. Multipolar-magazin zeigt in einem Interview mit dem Medizin-Professor Johannes Pantel, dass es gute Gründe gibt, Drostens Aussagen in Zweifel zu ziehen. Hingewiesen sei auch auf einige kritische Kommentare zum Interview.
»Tatsächlich wissen wir bis heute nicht, zumal für Deutschland, ob Schulschließungen einen nennenswerten und relevanten Effekt auf die COVID-19 assoziierte Krankheitslast und Sterblichkeit gehabt haben. Fest steht dagegen, dass diese Maßnahme erhebliche psychische, soziale und gesundheitliche Folgeschäden für sehr viele (gerade auch sozial benachteiligte) Kinder und Jugendliche gezeitigt hat. Diese Schäden werden zwar auch von Herrn Drosten inzwischen eingeräumt, aber indem er die Aussagen der Royal Society zur Wirksamkeit von Schulschließungen ins Positive verzerrt und überzeichnet, nimmt er Einfluss auf die Güterabwägung, die bei objektiver Berücksichtigung der Evidenzlage die Schulschließungen als klaren politischen Fehler erkennen lassen.«
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass es eine wachsende Gruppe von Fachleuten gibt, die sich für eine Aufarbeitung einsetzen.
»Doch bleibt die bisherige Reflexion über die Pandemie zu punktuell und zu sehr vom Streben nach politischer und medialer Meinungshoheit geprägt. Es bedarf einer geordneten und systematischen Aufarbeitung, um robuste Lehren für zukünftige Krisen zu ziehen und ähnliche Fehler zu vermeiden.«
Beunruhigend, dass noch kein Berufsverband der Psychologen (soweit mir bekannt) eine Aufarbeitung fordert.