Klaus Kinkel radikal für eine andere Bildung

„Es geht nicht nur um die Hauptschulen, sondern auch um bestimmte städtische Viertel, in denen sich die Probleme der Migration und des schwachen sozialen Hintergrunds oftmals konzentrieren. Die Hauptschulen sind nur ein Symbol dafür, was unser Schulsystem Kindern teilweise zumutet: Es konzentriert die Verlierer und schafft, verzeihen sie, Lumpensammlerschulen. Es entstehen sehr ungleiche Startchancen. Aber das muss uns alle angehen, weil wir diese Kinder und ihre Talente alle wertschätzen müssen – und weil sie für unsere Zukunft einfach brauchen!“

Wer sich da so empört ist unser ehemaliger Bundesaußenminister Kinkel, heute Vorstandsvorsitzender der Telekom-Stiftung und als solcher zu ganz neuen Einsichten fähig. Mochte er noch vor wenigen Wochen nicht ganz so radikal sein, weil er beim Volksentscheid in Hamburg oder bei den NRW-Wahlen hätte Farbe bekennen müssen – auch gegen seine Parteifreunde? Egal. Vielleicht erreicht seine Stimme elitäre, abwehrende bildungsfern Schichten. Nachzulesen im taz-interview Kinkels Sicht auf Bildung

Mit einem großen Wort Mängelverwaltung und Marktorientierung verbergen

Der Bildungscoach

Die Hertie-Stiftung tut Gutes. Sie richtet Stellen für so genannte Bildungsoaches ein. Sie sollen Schülerinnen und Schülern mit Benachteiligungen über mehrere Jahre dabei behilflich sein, berufliche Ausbildungen zu bewältigen. Thomas Strehle ist allerdings skeptisch, ob da so viel Gutes getan wird. Der Autor setzt sich mit der Aushöhlung des Bildungsbegriffs auseinander und seiner Ersetzung durch „Kompetenzorientierung, Standardisierung, Evaluation und Qualitätskontrolle“. Weiterlesen „Mit einem großen Wort Mängelverwaltung und Marktorientierung verbergen“