Die neue alte Ständegesellschaft: Sozialer Status erblich

Schon lange bekannt. Aber immer wieder nötig, sich daran zu erinnern: Um die Aufstiegsmöglichkeiten im deutschen Bildungssystem ist es schlecht bestellt. Anders formuliert: Das Bildungssystem hat eine zentrale Funktion für Machterhalt und für den Ausschluss von Macht. Davon ist auf den Websites der Schulministerien nicht die Rede. Sie kommen in feinster PR-Rede daher, als fehle nur noch ein kleines Quäntchen zum Bildungsglück. Projekte und Wettbewerbe halten Lehrer, Kinder und Eltern bei Laune, absorbieren die Energie von Menschen, die durchaus wissen, dass es Probleme gibt. Diese Energie fehlt für die politische und rechtliche Absicherung  von Chancengleichheit.

Dazu ein Kommentar auf Deuschlandfunkkultur

Für Interessierte hier noch einmal ein Hinweis auf Arbeiterkind.de

Nach wie vor stabilisieren sich die Eliten über Bildung

Gemeinhin wird Bildung als wesentliches Mittel gedacht, dass untere Schichten einen Aufstieg schaffen können

Dieser Weg ist jedoch weitgehend verschlossen. Das zeigt das folgende Interview, das auf den Nachdenkseiten erschien. Es gibt weitere Links, u.a. zu einer Studie, die die Abschließung belegt.

Bildung als Selektionshebel

Franz Walter hinterfragt den alten Leitgedanken, dass Bildung und Wissen der Schlüssel zu gesellschaftlichem Aufstieg seien. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Rede von der Chancengesellschaft für viele ein leeres Versprechen bleibt. Es diene der Verschleierung von rigiden Macht- und Abschottungskämpfen

Dazu passt dieser Artikel über soziale Gerechtigkeit.