»Unsere Kinder sind mehr als ein Wirtschaftsfaktor«

Bildung in den Qualitätsmedien − ein Artikel von Norbert Häring

Auch die FAZ referiert kritiklos-wohlwollend Forderungen von IW und INSM, ohne jede Andeutung, dass die Bildungspolitik auch noch andere Ziele haben könnte, als beide Elternteile für Erwerbsarbeit frei zu machen und Arbeitskräfte heranzuziehen, die passend ausgebildet und sozialisiert sind. Auch dass Bildungsministerin Wanka die Digitalisierung der Schulen im Zeitplan sieht, ist für die FAZ ein Thema für den Wirtschaftsteil. Die nächste Bundesregierung sollte zur Vermeidung unnötiger Reibungsverluste das Bildungsministerium dem Wirtschaftsministerium zuschlagen – und die Bundesländer sollten ebenso verfahren.

Die Schwierigkeiten mit der Inklusion – ein Übersetzungsproblem?

Nachlässigkeit in der Planung und Wunschdenken sind nach Auffassung von Otto Speck

entscheidend für den miserablen Zustand der Inklusion. Die Politik scheint demnach leichtfertig von einer Kostenneutralität der Reform ausgegangen zu sein. Und davon, dass sich die Praxis dann schon irgendwie zurechtruckeln werde, darf man vermuten. So könnte man sich auf „billige“ Weise Reformfedern an den Hut stecken, könnte die Rechnung gewesen sein. Und die Reformer mit dem Inklusionsherzen könnten die Träumer gewesen sein, die – ohne die Kosten zu kalkulieren – hofften, den Tiger reiten zu können. Und nun vor den Scherben einer technokratisch gesteuerten Billigversion einer Reform stehen, die mit einem humanen Anspruch von Inklusion nicht übereinzubringen ist.