Mit großem Aufwand wird der Schule das Konzept der Wissensvermittlung, des Verstehens von Zusammenhängen, der Vertiefung in Stoffgebiete ausgetrieben. Das hat jüngst noch einmal Konrad Paul Liessmann beschrieben. Wer sich umfassender damit befassen will, wird auf den Seiten der Gesellschaft für Bildung und Wissen fündig.
Ein Aspekt der Kompetenzorientierung ist, dass es ihr weniger um Inhalte und Bedeutungen geht als um Fertigkeiten und Fähigkeiten. Diese werden als Bereitschaften aufgefasst, die unabhängig von Inhalten erworben werden und auf Problem(lösungen) angewendet werden sollen. Die Folgen, teilweise ins Absurde reichend, werden in den erwähnten Quellen beschrieben. So wird von Prüfungsaufgaben in Fachgebieten berichtet, die in ihrer Beschreibung die Lösung mehr oder weniger versteckt enthalten, also kein Wissen mehr brauchen.
Ein anderes Feld der Pädagogik, auf dem ebenfalls die Beschneidung der Wirklichkeit erkennbar zu werden scheint, könnten Förderpläne sein, wie auch Anfragen und Anträge auf Schulbegleitung.
Seitdem ich sie häufiger lesen muss, bekomme ich den Eindruck, sie sollten neutral, jenseits von Beziehung und Emotion geschrieben sein. So als käme Pädagogik ohne sie aus oder würden sie gar stören. Es scheint, als sei das Ziel, sie im Stil einer kalten, objektiven Naturwissenschaftlichkeit zu verfassen. Die Dokumente wirken oft aseptisch und auf besondere Weise unwirklich. Abgesehen davon, dass sie in der Regel in ihrer Allgemeinheit kaum Anhaltspunkte für „nächste Schritte“ und Erkennbarkeit „erfolgreicher Schritte“ bieten, strahlen sie Beziehungs- und Bindungslosigkeit aus. Weiterlesen „Die Sackgasse der Kompetenzorientierung und der Objektivierung“