Allein schon die organisatorische Umsetzung der Inklusionsforderung sorgt in der Hamburger Schullandschaft für Aufregung und Abwechslung – ganz abgesehen vom Tanz um die 6-jährige Primarschule, die Stadtteilschule und das ewige Gymnasium.
Wer stellt wie welchen Förderbedarf fest und passt die diagnosegeleitete Überprüfung überhaupt zum Anspruch auf Inklusion? Welche neuen Institutionen braucht es? Zum Beispiel die sonderpädagogischen Bildungszentren und wie verhalten die sich zu den bestehenden Beratungs- und Unterstützungsstellen? Lassen sich Bedarfe bei Kindern an „emotionaler und sozialer Entwicklung“ so am Kind feststellen, wie eine Sehbehinderung, und was ist mit einer Lernbehinderung? Anregende Fragen und Diskussionen, ohne Zweifel. Berufsverständnisse kommen zum Vorschein, die wohl sonst vielfach unausgesprochen geblieben wären, die einem selbst von sich noch nicht bekannt waren. Fast kann man zuschauen, wie täglich sich einem mehr und mehr Systemwirklichkeit erschließt, in die man eingearbeitet ist. Seiten der Institution werden einem bekannt, die vorher gar nicht vorhanden zu sein schienen. Rädchen im Getriebe oder Mitgestalter. Abwarten? Die da oben machen ohnehin, was sie wollen. Wer weiß, wozu es gut ist? Sollten wir nicht eine Meinung abgeben? Aber falls ja, welche denn?
Was verstehen wir unter Schulpsychologie, Sonderpädagogik, Sozialpädgogik und was sehen die Lehrer und Eltern in ihnen? Passt das immer alles zusammen, oder läuft da auch etwas schräg und schief?
Viel Bewegung, viel Neues – wo führt das alles hin? Wer da etwas mitschreiben will, kommt als Freizeitblogger schnell an seine Grenzen. Zu komplex, zu unausgegoren, zu groß die Gefahr von Missverständnissen und Verletzungen. Schreibversuche, die keine Form finden und die Abende im Birdland und in der Hohen Schule stehlen.