Vor ein paar Tagen gab es in diesem Blog ein paar heftige Aussschläge. Der Grund liegt in dem Beitrag vom 3. Januar 2010. Genauer: Er liegt in seiner Einleitung. Da hatte ich geschrieben: „Weder gibt es eine schulöffentliche noch eine Fachdebatte über Sinn und Aufgaben einer Psychologie in und für Schule …“ Inge Loisch hat diesen Satz kritisiert – zurecht. Denn er verkennt, dass es in verschiedenen Landesverbänden für Schulpsychologie und in der Sektion Schulpsychologie des BDP immer wieder Vorstöße gegeben hat, Forderungen für einen Ausbau der Schulpsychologie und für schulpsychologische Standards zu formulieren. Diese Forderungen sind auch an die Politik herangetragen worden. Wie konnte ich dann einen solchen Satz schreiben?
Er rührt daher, dass es in weiten Teilen der Kollegenschaft keine oder kaum eine Debatte gibt, oder – wenn es eine solche Debatte irgendwo gibt – dass es dann krasse Unterschiede der Debattenfreudigkeit gibt. Zu bereden gäbe es Vieles, nicht zuletzt in Hamburg, wo die Schulpsychologen und Schulpsychologinnen vor zehn Jahren ihre organisatorische Eigenständigkeit aufgeben mussten und seitdem in multiprofessionellen Beratungs- und Unterstützungsstellen arbeiten.
Wie hat sich das bewährt? Wie gehen die Miglieder dieser Teams – einschließlich der Schulpsychologen – damit um, dass die Bildungszentren als Ergebnis der Umsetzung der Inklusionsforderung die Beratungs- und Unterstützungsstellen nicht unberührt lassen werden? Könnten und sollten diese sich im Angesicht von Schulreformen neu orientieren oder ist alles so gut angerichtet, dass ein „Weiter so“ die richtige Entscheidung ist? Und wie Schulpsychologie und Beratung im weiteren organisiert sein sollten und wie Führungskonzepte für sie auszusehen hätten, steht – nicht nur in Hamburg – noch mehr außerhalb der Diskussion.
Es ist diese Stille, die mich dazu verführt hatte, die Verdienste der Verbände zu übersehen.