Vereinnahmung wissenschaftlicher Einrichtungen durch Politik

In der Impfdebatte für Kinder zeigt sich, dass die Politik eine eigene Agenda hat, nämlich: Impfen. Schon als interessierter Laie kann man darauf kommen, dass die Voraussetzungen für eine Empfehlung zu impfen, mindestens übereilt sind.

Noch sträubt sich die die Ständige Impfkommission, die beim RKI angesiedelt ist, einer Einrichtung des Gesundheitsministeriums, der Impfforderung nachzukommen. Aber wie lange hält sie durch? Sollte sie klein beigeben, wäre ihr Ruf wohl beschädigt – es sei denn es gäbe eine Evidenz für das Impfen.
Es ist doch hanebüchen, wenn nun von einem Politiker der Ständigen Impfkommission vorgeworfen wird, ihre Stellungnahme sei verunsichernd und irritierend. Deren Zurückhaltung war doch – ein Lichtblick in finsteren Zeiten – mit der mangelhaften Datenlage begründet worden. Und da sei die Stellungnahme ein Beitrag zu Verunsicherung. Hä?! Das ist doch reinster Trumpismus. Fakten spielen keine Rolle. Es lebe das Gefühl oder – das Interesse.

Impfpflicht durch die Hintertür


Mit solchen Einlassungen wird die Axt an wissensbasierte Entscheidungen gelegt. Pharma- und Überwachungstechnologie wird es freuen, wenn „alte“ Institutionen medizinischer Kontrolle geschleift werden und sie ihre Agenda, unterstützt von „Gesundheits-“ und „Bildungs“-Politikerinnen, ohne große Hindernisse durch Begutachtung umsetzen können. Defacto rücken wir einer Impfpflicht näher, obwohl doch nach Datenlage die Risiken, die Kinder durch das Virus haben, gering ist, ebenso wie der Grad der Gefährdung für andere äußerst gering ist. Dem gegenüber sind die Risiken für langfristige Wirkungen der Impfungen unüberschaubar. Immerhin wird durch sie in den Genapparat eingegriffen.


Denn in dem Maße, wie von politischer Seite Impfungen Minderjähriger forciert werden, müssen individuelle oder familiäre Entscheidungen zur Injektion eines (nach bisherigen Standards nicht hinreichend erforschten) Vakzins unter politischem und normativem Druck getroffen werden.

Wie reagiert das Umfeld, wenn ich mein Kind nicht impfen lasse? Wie reagiert die Schule? Darf mein Kind heute mit ins Restaurant, in den Urlaub, ins Konzert? Diese Fragen werden angesichts der zu erwartenden Verstetigung der Pandemie an Gewicht gewinnen. Damit wird auch der Druck zur Impfung steigen, ganz unabhängig von Gesetzen und Verordnungen. Die Aufgabe von Bundes- und Landespolitikern wäre, die Grundlagen für eine freiwillige Teilnahme an den Impfkampagnen zu schaffen.

Eindrücke vom Bundeskongress Schulpsychologie in Münster

Vielleicht täusche ich mich. Es schien mir, als sei ich einmal mehr auf einer Veranstaltung gewesen, auf der die Schulpsychologie verdeutlichen wollte: Liebe Bildungspolitiker und Bildungsplaner vergesst nicht die Schulpsychologie, wenn ihr wieder einmal – (es gab ja schon so viele) eure neue, diesmal die inklusive, Schulwelt baut. Wieder einmal wurde das bekannte Material in Stellung gebracht, welches wir haben oder zu haben meinen. Und wieder einmal wurde die Unzeitgemäßheit der Schule und ihrer Planer »bewiesen«, etwa indem Andreas Schleicher seine welt- und empiriegestützten Perspektiven präsentierte.
Einladungen zu Aktionismus, aber auch zu Überforderung: Was könnte »ich«, müsste »ich« nicht alles anpacken, wenn ich ein guter Schulpsychologe wäre? Was es nicht gab: Die Frage nach den Gesprächspartnern in Politik und Verwaltung, nach den dort herrschenden Vorstellungen und Menschenbildern in der inklusiven Schulwelt von morgen. Und die Frage danach, ob denn die angestrebten Umorganisationen (da, wo sie geplant sind) überhaupt sachlich begründbar sind.
In solcher Lage ist es sinnvoll, sich auf den Kern der Schulpsychologie zu besinnen. Und auf ihren dienstlichen, aufsichtlichen, organisationellen Rahmen, den sie braucht, um ihr Potenzial entfalten zu können.

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