Wie wollen wir lernen, wie wollen wir leben?

Angstlernen macht krank und ist entwürdigend

Nicht zuletzt die Zahl der Nachhilfestunden, die erforderlich sind, um das Abitur zu ereichen, sind ein Hinweis darauf, dass mit dem System des Lernens und Lehrens etwas nicht stimmen kann. Losgelöst von persönlichem Sinn gehen Schüler morgens in die Lernfabriken und mittags oder nachmittags hinaus. Von Bildung als Weg zur Mündigkeit, zur Einführung in die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme, zu Mitgefühl und Urteilsfähigkeit lässt sich kaum noch sprechen. Welche Rolle spielen die Schulpsychologen in diesem Zirkus? Wie steht es um ihre ethische Selbstverpflichtung, der Individualiät Respekt zu verschaffen? Und dafür gemeinsam eine Kritik des Systems zu wagen? Diese Fragen können einem wieder einmal kommen, wenn man den spiegel-online-Bericht aus der Welt des Gymnasiums liest: entfremdetes Lernen

„Bei einer anonymen Umfrage unter rund 55.000 Gymnasialeltern kam heraus, dass bei den Sechstklässlern fast jeder fünfte, bei Siebt- bis Neuntklässlern schon fast jeder vierte Schüler Nachhilfestunden nimmt. Und das ist nur das Ende der Kette: Häufig haben sich vorher schon die Eltern mit ihren Kindern abgemüht, sich an ihnen abgekämpft, bis sie für diese Ersatzschule am Küchentisch keine Zeit oder keine Nerven mehr hatten.“

 

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