Corona und Schule: Keine Bitte um Entschuldigung. Keine Aufarbeitung

Eine mangelhafte Fehlerkultur, ein keineswegs vorbildliches Verhalten muss man den Politikern, zu denen auch Politikerinnen gehören, und den Spitzen der Schulbehörden bei den Pandemiemaßnahmen vorwerfen. Vor allem der „Debattenstil“ (herrschaftlich, imperial, machtorientiert) entbehrt(e) jeden humanen und demokratischen Geistes. Damit wurden und werden Schäden an der Bildung der Menschen verursacht. Dieses alles soll dem Vergessen anheimfallen – ein weiterer schwerer Schaden für die Kultur, die allerdings gerade dabei ist, gecancelt zu werden.

Sehr verdienstvoll, dass im Philosophie-Magazin, dieses Problem aufgegriffen wird.

Die politische Bildung muss die Aufarbeitung aus den Kommentarspalten der a-sozialen Medien in die Mitte eines zivilisierten Unterrichtsgesprächs holen. Schüler könnten bei einer solchen Aufarbeitung sehen, was Mündigkeit und kritisches Denken im echten Leben abverlangen, dass sie zwar schön klingende Worte in Schulbüchern sind, im Zweifel aber Mut erfordern und Überwindung kosten. Generation „Corona“ könnte dann auch erkennen, dass sie wegen klaffender Bildungslücken und einer Zunahme schulpsychologischer Beutreuungsfälle nicht sich selbst, sondern das System der Schulschließungen in Frage stellen darf.

Diese Aufarbeitung müsste auch in den schulpsychologischen Diensten, in den Verbänden der Schulpsychologie, in den Gewerkschaften und in den Schülervertretungen stattfinden.