Mit der unternehmerischen Hochschule in einen (Teufels-) Kreis der Unterfinanzierung

Das „unternehmerische“ Modell hingegen unterdrückt eher kreative Motive, innovative Ideen und riskante Theorien. Es reicht schon ein Blick in die Verteilung der Forschungsgelder, konkret: auf die Konzentration der Drittmittel, um zu sehen: Es sind eher die Akteure auf der sicheren Seite, die sich an dem orientieren, was in der jüngeren Vergangenheit bereits erfolgreich war.


In diesem Interview mit Torsten Bultmann lässt sich nachvollziehen, wie seit dem sogenannten Bologna-Prozess sich die Studien-, Lehr- und Kreativbedingungen für die Mehrzahl der Hochschulmitglieder mehr und mehr verschlechtern – sehr zum Schaden der Gesellschaft. Wer profitiert ist ebenfalls nachlesbar.

Die Unzulänglichkeit der bildungspolitischen Großforschungsprojekte

Der Nutzen der pädagogischen Großforschungsprojekte ist zweifelhaft

Die Geschichte vom Messen und Wiegen, die die Sau nicht fetter machen, ist bekannt. Ähnliches könnte man von den Großforschungsprojekten sagen, die die – industriellen? – Megastrukturen der Bildung untersuchen, daraus (Um-) Steuerungsaktivitäten machen, deren Ausrichtung vage und deshalb auch nicht selten einen ideologischen oder manipulativen Charakter haben. Die subjektiven Mikroprozesse des Lehrens und Lernens, des Erziehens etc. werden nur wenig beforscht. Wenn doch Lernen eine persönliche Angelegenheit ist, müsste auf diesem Sektor doch sehr viel mehr geschehen. Darauf hat kürzlich die GEW aufmerksam gemacht.

Wie ergiebig solche Forschung sein kann, zeigt beispielhaft die Frankfurter Präventionsstudie

Meines Wissens zum ersten Mal auf die Interessenlastigkeit der Großforschung zulasten der Erforschung der konkreten, individuellen Prozesse hat Andreas Gruschka hingewiesen. Von ihm finden sich aktuelle Veröffentlichungen hier.

Auch das klingt anregend. Und und hier etwas zur älteren Auseinandersetzung mit Klippert . Und  hier über bürgerliche Kälte