Psychotherapie für Erhalt und Rückgewinnung militärischer Kampffähigkeit?

Es war hier schon des öfteren Thema, wie Psychologie einerseits benutzt wird, um Herrschafts- und Kontrollinteressen zu bedienen und andererseits Psychologie in solchen Interessen und Bedarfen eine Möglichkeit sieht, sich großzumachen und wichtig zu sein. Mit den gegenwärtigen Kriegszeiten erhält das Thema zusätzliche Brisanz. Zu diesem Thema gibt es hier ein Interview.

Gibt es Stimmen für Frieden und Friedensfähigkeit von Psychologen (und Psychologinnen?)

Dr. Almuth Bruder-Bezzel: Es gibt bei der Bundeswehr eine ganze Reihe von Kooperationen mit zivilgesellschaftlichen Verbänden und Institutionen. Zum Beispiel mit der Kassenärztlichen Vereinigung, Kirchen, dem Bildungsministerium, verschiedenen Thinktanks usw. usw. Es ist erwähnenswert, dass in Nachfolge des sogenannten Wehrpsychologischen Dienstes der Nazizeit bereits 1956, also mit Gründung der Bundeswehr, ein „psychologischer Dienst der Bundeswehr“ eingerichtet wurde. Seither wurde dieser Dienst deutlich erweitert und seine Aufgaben haben sich verändert.

Psychische Belastungen vor Corona: Anstieg zu einem Kipppunkt

Interview mit einem Klinischen Psychologen und Statistiker über Vorbelastungen, Unbehagen, über Traumen und ihre Prozesshaftigkeit, Fragen der Objektivität und Zuverlässigkeit von Daten und Studien. Ach ja. Die Subjektivität spielt eine Rolle bei den Wissenschaften vom Menschen. Hier wird es. mal angesprochen.

Noch merkwürdiger ist, dass die Studien eine Vielzahl von unwahrscheinlichen Fehlern enthalten, die ein normal denkender Mensch nicht machen würde. Dies gilt nach wie vor für die Ermittlung der absoluten Zahl der Infektionen. Jedes Schulkind weiß, dass dies nichts bedeutet, solange die Zahl der festgestellten Infektionen nicht mit der Zahl der durchgeführten Tests verglichen wird. Je mehr Tests man durchführt, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Infektionsrate steigt. Ist das so schwierig?

Moralische Verletzung durch Militarisierung

Intervention und Krieg sind weder ein Kinderspiel noch ein Abenteuer – sie erhöhen die Risiken für Suizid und Deformierung der Persönlichkeit

Die Bereitschaft, sich an kriegerischen, waffengestützten Interventionen zu beteiligen, ist amtliche Regierungspolitik. Die sogenannte Verteidigung soll nun den Kitt liefern, das systematisch auf Erosion angelegte, wertebasierte, westliche, neoliberale Projekt Europa zusammenzuhalten.

Die Folgen einer Militarisierung der Gesellschaft –  verletzte Seelen für das Leben der einzelnen Menschen und für die Gesellschaft – werden heruntergespielt oder verschwiegen. Die Bundeswehr macht sich immer mehr an Schulen und Jugendliche heran, um die Personalprobleme einer Interventionsarmee in den fernen Welten Afghanistans, des pazifischen Ozeans oder Afrikas zu lösen.

Schon die Vorbereitung auf kriegerische Auseinandersetzungen und die PR-Arbeit für den Dienst an der Waffe setzen alles daran, die notwendige „Desensibilisierung“ für ein erfolgreiches Interventionsgeschäft zu verschleiern. Es braucht Feindbilder, woran Medien und Politiker’innen intensiv arbeiten, es braucht Überzeugungen, die naiv davon  ausgehen, „wir“ seien die Guten und hätten alles Recht, das Böse und die Bösen zu bekämpfen.

Erleben Soldat’inn’en die militärischen Schläge, denen sie selbst ausgesetzt sind oder denen der Feind ausgesetzt ist, stellen sich nicht selten schwere Persönlichkeitsveränderungen ein – auch bei den „Sieger’inne’n“. Von Suizidraten bei Veteran’inn’en, die höher liegen als in der Normalbevölkerung, handelt der Bericht des US-Journalisten Will Porter, der auf den Nachdenkseiten erschien. Auch staatlich sanktionierte Gewalt beschädigt die Psyche und vergiftet das Klima. Sie ist eine schlechte Begleitung für Friedenserziehung und Persönlichkeitsentwicklung.

„Moralische Verletzung geht über das Physische hinaus und fragt, wer wir als Menschen sind“, sagt Peter Van Buren, ein früherer Mitarbeiter des State Department im Auswärtigen Dienst. „Es beinhaltet, dass wir in der Lage sind, Richtig und Falsch zu unterscheiden und dass wir uns selbst verletzen, wenn wir dazu nicht in der Lage sind. Wir fügen uns selbst Narben zu, genauso, als hätten wir uns mit einem Messer verletzt.”