Kreativität ist ein hohes Gut. Jetzt zeigen die Finanzminister ihre Hochbegabung.
Hier der Artikel aus Spiegel-Online: Datenmassage
Kreativität ist ein hohes Gut. Jetzt zeigen die Finanzminister ihre Hochbegabung.
Hier der Artikel aus Spiegel-Online: Datenmassage
Sie entwickeln nicht das Zutrauen zu sich selbst, wie sie auch von außen (Lehrer, Eltern, Bildungsgänge, finanzielle Förderung) nicht die erforderliche Unterstützung bekommen. So bekannt, so schlecht. Dass es auch anders gehen kann, ist hier nachzulesen. Eine junge Frau erinnert sich ihrer Herkunft und findet sich mit den Ungerechtigkeiten des Schul- und Hochschulsytems nicht ab: Arbeiterkinder können lernen
Siehe auch: arbeiterkind.de
Das zumindest meint das Christian Füller in einem Kommentar der taz:
„In Wahrheit ist das Bildungswesen in Länderhand eine kühl kalkulierte Angelegenheit. Sie hat ein strategisches Ziel: Das Bildungswesen gut kontrollieren – und klein halten zu können.“
„Die vom Bund getragenen Ausgaben für den reparierenden Sozialstaat à la Bismarck explodieren seit 30 Jahren geradezu. Die vorsorgenden Ausgaben für den Chancensozialstaat, also Bildung und Wissenschaft, stagnieren.“
„Schulen sehen teilweise, pardon, ekelhaft aus. Und auch das geht nur in Deutschland: Das heilige 10-Prozent-Ziel für die Zukunftsausgaben wird erreicht – indem man die Pensionen verdienter Lehrer mit einrechnet.“
Hier der Link zum ganzen Kommentar: 10 Prozent für Bildung – ein Täuschungsmanöver?
Kritiker der Bertelsmann-Stiftung, von der aus Heinrich Mohn viele Jahre den Bertelsmann-Konzern lenkte, kritisiert in diesem Beitrag nicht das Lebenswerk des Güterslohers, sondern auch die Kritiker. Umfassendere Strategien der Bertelsmann-Kritiker erforderlich
Für Menschen, die im Bildungssystem arbeiten oder mit ihm sonstwie in Berührung kommen, ist eine Auseinandersetzung mit der Bertelsmann-Stiftung Pflicht. Sie hat über viele Jahre Einfluss – wie viele sagen: nicht demokratisch legitimiert – auf Schule und Hochschule genommen, über den Stiftungsstatus dem Staat Steuern vorenthalten und das Bildungssystem in Richtung Privatisierung und Kommerzialisierung gelenkt.
Seit jeher hat die Vielgliedrigkeit des Schulsystems die Agenda der Schulpsychologie mitbestimmt. Wird sich nun mit der Tendenz zur Zweigliedrigkeit daran etwas ändern?
Tatsache ist: Die Schullandschaften werden immer unübersichtlicher. Die klassische Dreigliedrigkeit ist kaum mehr zu halten. Die Hauptschule in NRW blutet im neuen Schuljahr weiter aus. In anderen Bundesländern versucht man den Problemen durch Arrangements der Zweigliedrigkeit beizukommen. Sachlich und logisch hat das durchaus seine Tücken, wie der lesenswerte Übersichtsartikel von Valentin Merkelbach, gefunden beim Kritischen Forum Pädagogik, zeigt. Problematische Zweigliedrigkeiten
Ein Fazit ist: In der Unübersichtlichkeit wächst auch Deutlichkeit. Das Gymnasium muss für eine bestimmte Klientel und Gesellschaftsgruppe sozial und kulturell erhalten bleiben. »Wie diese aufwendige Separierung in einer demokratischen Gesellschaft noch begründbar ist und ob sie den Heranwachsenden, für die sie betrieben wird, in ihrer Persönlichkeitsentwicklung hilfreich ist, darüber muss wohl auch in einem zweigliedrigen Schulsystem weiter nachgedacht und gestritten werden« schließt der Artikel.
An allen Ecken und Enden des Schulsystems brechen Mängel auf: Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen sind weiterhin hin ein großes Problem. Allein schon unter dem Aspekt kommunaler Kosten (§ 35a) nimmt das Problem an Bedeutung zu und führt zu neuen Anstrengungen. Deren Ergebnisse aber tragen die Spuren der üblichen Lösungsversuche: Projektförmigkeit, Improvisiertheit, technokratische Vorgehensweise, die den zentralen Aspekt grundlegenden Lernens – der Begegnung von Mensch zu Mensch, der Vertrauens- und Beziehungsgebundenheit – leugnet. Weiterlesen „Wer braucht die Schulpsychologie wozu?“
Über Jahre hinweg wurde uns die Privatisierung und Kommerzialisierung von Bildung und Ausbildung als der ideale und einzig vernünftige Ausweg aus der Misere des Bildungswesens gepriesen. Vorbildlich – angeblich – die USA und Harvard. Nun ist das Kapital in Not – und damit auch die (Aus-) Bildung. Artikel in der Süddeutschen Zeitung: Bildung, kapitalgedeckt
Bildung als verantwortungsvolle strategische Aufgabe einer Gesellschaft ist damit nicht zu machen. Der einzige Weg: Bildung als öffentliche und öffentlich kontrollierte Aufgabe. Das heißt: Es muss auch Schluss sein mit der chronischen Unterfinanzierung der Bildung, weil angeblich die Finanzen es nicht erlauben. Das Geld ist da – es ist nur woanders.
Es wird ja immer deutlicher: Die vermeintlichen Effizienzsteigerungen erzeugen einen Zuwachs an Stress, an Zeitknappheit, an Konflikthaftigkeit, an Diagnose- und Zuweisungsbedarf, an schlechtem Gewissen und Schuldgefühlen, an Entlastungs- und Verantwortungsverschiebebedarf, an Überforderung und Abwiegelei – aber sie erzeugen keinen Zuwachs an Zeit und Hinwendung zum Menschen. War da nicht etwas? Richtig. Um den sollte es ja gehen.
Am 1. Juli 2009 hat der Fachbereichsrat des Fachbereichs 3 (Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften) der Universität Siegen beschlossen, sich mit seinen Fächern künftig nicht mehr am Ranking des von der Firma Bertelsmann gegründeten CHE (Centrum für Hochschulentwicklung gGmbH) zu beteiligen.
Die Gründe der Uni Siegen finden sich hier: Widerstand gegen Ranking
Nicht zuletzt ein Anlass, das ständige Messen und Vergleichen auch in Schule in Frage zu stellen.