Machtwirkung und Glücksversprechen

Die Einladung zum Kongress der Neuen Gesellschaft für Psychologie leistet eine zugespitzte Bechreibung der Widersprüche im Bidlungssystem und sie macht neugierig auf den Kongress vom 7.3. bis 10.3.2013 in Berlin.

„Wir sind Zeugen und Mitwirkende einer Transformation von Bildung und Erziehung, die historisch wohl ohne Beispiel ist und die Spanne vom Säugling bis zur lebenslangen Qualitätssicherung und Zertifizierung „erfasst“ und „nutzt“.“

„Die bedrängte Mittelschicht muss sowohl um die eigene als auch die Karriere ihrer Sprösslinge fürchten und macht deswegen tüchtig mit bei der Konkurrenz. In der trügerischen Hoffnung, den eigenen Sprösslingen bessere Startvorteile zu verschaffen machen die Eltern sich zu Botschaftern der Bildungsoffensive in der eigenen Familie.“

Hier geht es zur vollständigen Beschreibung

Die Unzulänglichkeit der bildungspolitischen Großforschungsprojekte

Der Nutzen der pädagogischen Großforschungsprojekte ist zweifelhaft

Die Geschichte vom Messen und Wiegen, die die Sau nicht fetter machen, ist bekannt. Ähnliches könnte man von den Großforschungsprojekten sagen, die die – industriellen? – Megastrukturen der Bildung untersuchen, daraus (Um-) Steuerungsaktivitäten machen, deren Ausrichtung vage und deshalb auch nicht selten einen ideologischen oder manipulativen Charakter haben. Die subjektiven Mikroprozesse des Lehrens und Lernens, des Erziehens etc. werden nur wenig beforscht. Wenn doch Lernen eine persönliche Angelegenheit ist, müsste auf diesem Sektor doch sehr viel mehr geschehen. Darauf hat kürzlich die GEW aufmerksam gemacht.

Wie ergiebig solche Forschung sein kann, zeigt beispielhaft die Frankfurter Präventionsstudie

Meines Wissens zum ersten Mal auf die Interessenlastigkeit der Großforschung zulasten der Erforschung der konkreten, individuellen Prozesse hat Andreas Gruschka hingewiesen. Von ihm finden sich aktuelle Veröffentlichungen hier.

Auch das klingt anregend. Und und hier etwas zur älteren Auseinandersetzung mit Klippert . Und  hier über bürgerliche Kälte

Franz ist anders als Ulrike oder: die „feinen Unterschiede“

»Unser Schulsystem entstammt in seiner Gliederung und Betriebsförmigkeit dem 19. Jahrhundert, aus der Zeit vor der Erfindung des Automobils, aber kein Mensch käme heute auf die Idee, mit den damaligen Benutzungsordnungen öffentlicher Wege und Straßen den heutigen Straßenverkehr regeln zu wollen.«

Inklusion oder die »feinen Unterschiede« könnte man auch sagen. Nach dem Lesen stellte sich mir die Frage: In welcher Art Schule hat Schulpsychologie einen Sinn − und welche Art Schulpsychologie passt zu welcher Schule?

Das ist ein Zitat aus einem zwölfseitigen Aufsatz von Ulrich Hermann, der hier nachzulesen ist.

Depressive Symptome in der Schule

Auch bei den Kolleginnen und Kollegen der Schulpyschologie wird beim Thema »Depression« sehr stark auf ihren medizinischen und klinischen Begriff abgehoben. Diese Sicht infrage zu stellen, heißt nicht, ihn zu leugnen. Wie selbstverständlich wird jedoch die medizinische Nomenklatur und ihre Denkweise aufgenommen und vorausgesetzt. Nicht dass »Depression« keine medizinische, biologische oder klinische Seite hätte – nur sie zu sehen und sich auf ihr implizites Denk- und Theoriemodell einzulassen, hieße aber, Möglichkeiten der Interpretation und Einwirkung auszublenden. Weiterlesen „Depressive Symptome in der Schule“

Vertrauen, Urvertrauen, Verrat, Misstrauen

Lange nicht mehr im Hörsaal gewesen?

Dann geht das auf einfache Weise hier. DRadio Wissen hat einen Hörsaal eingerichtet. Wer zu spät kommt, muss auch nicht mit einer Lebensstrafe rechnen, sondern kann nachhören: Illusion des Vertrauens oder Geschichte des Vertrauens.

Am Mo, 21.11.: Jan Philipp Reemtsma: „Trust and Mistrust“
Der Philologe Jan Philipp Reemtsma erläutert, warum Misstrauen nicht das Gegenteil von Vertrauen ist.

Lehren und Lernen sind persönlich und subjektiv

Plädoyer für Psychologie in der Schule – statt Verschulung der Psychologie

Das Individuelle, die Persönlichkeit, die Eigendynamiken von Personen und Organisationen zu verstehen und sie in einen entwicklungshaltigen Austausch zu bringen, sind zentrale Themen der Psychologie, nicht zuletzt der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen. Wenn man den Schulbehörden wohl will, könnte man sagen, dass sie einsichtsfähig waren und sind: Die schulpädagogische Praxis konnte in den vergangenen Jahrhundert bis auf den heutigen Subjekte und staatlich-unternehmerische Steuerungsinteressen nicht versöhnen, aber die Schulbehörden haben sich in Gestalt der Psychologie das Subjekthafte des Lernens und Erziehens »hereingeholt«.

Andererseits konnte sie sich damit nie wirklich befreunden. Und die Schulforschung hat mehr oder weniger das Normierungs- und Steuerungsinteresse bedient, als dass sie sich dafür interessierte, was es mit Persönlichkeit, Individualität und Subjektivität im schulischen Lernen auf sich hat. Um so erfreulicher, wenn sich dazu dann doch Stimmen melden: Messen, messen, messen – hilft nicht

Persönlichkeitsmerkmale der Lehrer, Beziehungsgestaltung, Subjekthaftigkeit als Teil individueller Lernvoraussetzungen

 

Geschlossene Gesellschaft

Intelligenz – Genetik – Gymnasium – Grundschule – PISA

„Widersprüche und Ungleichheiten mit System“ könnte man als ein Fazit aus dem Interview festhalten. Man prüfe die Inhalte und lasse sich nicht davon abhalten, dass es sich bei dem Interviewten um einen Linken handelt.

Interview bei Telepolis, Teil 1

Interview bei Telepolis, Teil 2