Für Beratung wird es eng …,

… zumindest für diejenigen, die unter Beratung eine prozessorientierte, personennahe, ergebnisoffene, weisungsunabhängige Unterstützung verstehen

Wie hier schon mehrfach beschrieben und beklagt ist der obengenannte Beratungsansatz in der Hamburger schulbezogenen Beratung gefährdet. Konzeptionelle Schwächen, fehlendes Wissen über Nutzen und Rahmenbedingungen prozessorientierter Beratung sowie ein der Diskussion unzugänglicher Rausch der Funktionalisierung sind dafür verantwortlich. Ich beschreibe das noch einmal in dem Aufsatz Subjektorientierte Beratung in der Krise

Darin ist noch nicht berücksichtigt, dass  den Beratungsabteilungen der ReBBz mit einer neuen Dienstanweisung die Bearbeitung der Anträge auf Schulbegleitung zugewiesen wurde. Damit liegen die Gewährung oder Nichtgewährung von Hilfen einerseits und freie, unabhängige Beratung andererseits in einer Institution – beratungstheoretisch ein Unding.

Dabei war (und ist, sofern sie noch respektiert ist) unabhängige, weisungsungebundene Beratung gerade auch bei öffentlichen Trägern (jeder sollte sie sich leisten und Zugang zu ihr haben können) ein Fortschritt und gesellschaftlicher Konsens (vgl. Katharina Gröning). Weiterlesen „Für Beratung wird es eng …,“

Wie geht es der Schulpsychologie in Niedersachsen?

Der Charakter von Schulpsychologie und Beratung ändert sich. Zu sehen ist das auch in Niedersachsen. Volker Bohn schreibt darüber:

Meine These: Eine Reihe von Arbeitsfeldern, die noch bis in die 1990er Jahre hinein wesentlich von Schulpsychologie in Niedersachsen entwickelt und gestaltet worden sind, ist inzwischen großenteils als Pädagogische Beratung wiederzufinden: Förderdiagnostik/Lernstörungen, psychosoziale (Entwicklungs-)Störungen, Qualifizierungsprojekte für Schulleitungen und Schulentwicklungsberatung

Um nicht der „Zwangsberatung“ verdächtigt zu werden, reklamiert Pädagogische Beratung demzufolge ähnlich wie die Psychologische Beratung „Unabhängigkeit, Freiwilligkeit und Verschwiegenheit“ für sich. Allerdings eben nur „ähnlich“: Anders als die Psychologische Beratung ist sie in den schulfachlichen Dezernaten in der Schulverwaltung eingegliedert(*FN* Nach anfänglichem Zögern ist dann auch die Schulentwicklungsberatung mit einbezogen worden, also in die auch fachlich weisungsabhängige Verwaltungshierarchie.

Gaul tot – endlich Zeit oder doch noch Debatte?

Diesen Blog wollte ich verfallen lassen, ihn bald ganz schließen. Zu wenig Resonanz. Zu viel zu tun im ganz normalen beruflichen Alltag, zu viel zu tun mit Arbeitsgruppen, in denen es darum ging, wie denn bei der Neuorganisation der Beratung schulpsychologische Standards zu sichern wären. Und nicht zu vergessen: die Ferien. Und überhaupt. Lohnt sich die Bloggerei, wofür das alles?

„Kannst du nicht ein Inputreferat für unsere Gewerkschaftsgruppe machen?“ Na gut, ich mach’s. Dann: Absage. Zu wenig Anmeldungen. Siehste. Aber wie die unfertigen Gedanken, die unvollständige Gestalt abschließen? Alles was ich sagen wollte oder vielleicht hätte sagen können, aufschreiben. Die Sache verschickt. „Au. Das ist aber interessant.“ Na gut. Vielleicht ist der Gaul noch nicht tot und jemand kann mit dem Aufsatz etwas anfangen.