Wer sollte Adressat der Schulpsychologie sein?

Schulpsychologie für das Kind oder / und die Schule?

Gelegentlich wird in Kreisen der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen eine Debatte darüber geführt, wie sich denn die Schulpsychologie orientieren solle. Genauer: An wen soll sie sich richten und wie müsste sie konzipiert sein, um eine möglichst breite Wirkung zu erzielen? Soll sie sich direkt am Schüler und seinen Eltern, am so genannten Einzelfall, orientieren oder soll sie sich am Lehrer, an der Lehrerin und an der Schule orientieren und dort ansetzen, um auf diesem Wege Lehrer und Schüler zu helfen? Wie immer bei Entweder-Oder-Konstellationen, besteht die Gefahr, da zu spalten, wo etwas zusammengehört oder sich etwas ergänzen sollte. Meistens handelt es sich um unterschiedliche Ebenen eines Problems, die es beide verdienen, berücksichtigt zu werden. Weiterlesen „Wer sollte Adressat der Schulpsychologie sein?“

Schulpsychologie als löchriges Auffangnetz für die Folgen der Selektiviät?

Die inklusive Schule ist eine Chance für die Entfaltung der Schulpsychologie

Der Umbau des Schulwesens wirft die Frage auf, was die neuen Konzepte (Inklusion, Individualisierung, Förderung der Persönlichkeit des Kindes, Teamarbeit der Lehrer und Lehrerinnen) für die Schulpsychologie bedeuten. Weiterlesen „Schulpsychologie als löchriges Auffangnetz für die Folgen der Selektiviät?“

Schullandschaft Hamburg: Inklusion, Schulreform – was wird aus den Beratungsdiensten?

In Hamburg ist die Lage auf dem „Markt“ der Schulreformen und ihrer Umsetzung derzeit sehr unübersichtlich. Hier eine kleine Auswahl der Themen, die auf Bearbeitung warten. Weiterlesen „Schullandschaft Hamburg: Inklusion, Schulreform – was wird aus den Beratungsdiensten?“

Zur Entfaltung ihres Potenzials braucht die Schulpsychologie mehr Profil

von Jürgen Mietz

Vorschlag für ein Profil der Schulpsychologie

Schulpsychologie ist in den letzten Jahren in den Medien gut gelitten. Keine schulische Bedrohungs- oder Krisensituation, bei der nicht ein Schulpsychologe um Rat gefragt wird. Vielfach wurden gar neue Stellen geschaffen, die explizit mit Krisenintervention begründet wurden. Nicht wenige Schulpsychologinnen und Schulpsychologen fühlen sich von diesem Tätigkeitsfeld angesprochen. Es erfreut sich öffentlicher, politischer, finanzieller und organisatorischer Anerkennung, zumindest in einigen Bundesländern. Demgegenüber steht die alltägliche Beratungs- und Reflexionsarbeit mit Kindern, Lehr- und Leitungskräften und Eltern wie eh und je im Hintergrund, obwohl sie doch – zumindest teilweise – dazu geeignet ist, Krisen in der Schule und persönlichen Katastrophen vorzubeugen. Zwar unternehmen Verbände und die Sektion Schulpsychologie des BDP immer wieder Vorstöße, Kollegen und Politik zu erreichen – in der breiten Kollegenschaft aber gibt es kaum eine Debatte über Erfahrungen mit unterschiedlichen Organisationsformen, Multiprofessionalität, Eigenständigkeit und Eingebundenheit in Schulbehörden. Wie kooperieren unterschiedliche Berufsgruppen und wie grenzen sie sich voneinander ab? Wie müssen Organisations- und Führungskonzepte beschaffen sein, damit sich das Potenzial der Schulpsychologie und das anderer Professionen entfalten kann. Hier einige Aspekte, die für eine Debatte von Bedeutung sein könnten: Weiterlesen „Zur Entfaltung ihres Potenzials braucht die Schulpsychologie mehr Profil“

Alphabetisierung mehr als Schreiben und Lesen lernen

„Paulo Freires Idee: das Schweigen aufzubrechen, einen neuen Menschen zu schaffen, einen fragenden und kritischen.“
„Freire war davon überzeugt, dass die Bankiersmethode ein UnterdrückungsInstrument darstellt. Von daher dürfe sich die Politik nicht aus diesem Prozess fernhalten. Bewusstseinsbildung gelte es denjenigen zukommen zu lassen, die glaubten, nichts von ihrem Wissen zu wissen. Lernen solle am Anfang von der umgebenden Realität ausgehen. Man müsse die eigene Kultur wertschätzen, um so zur Entkolonialisierung zu gelangen.“
„Der überzeugt war, dass „Bildungsprozesse sich nicht einzig in einem Unterrichtsraum abspielen“ und „Alphabetisierung etwas mehr ist als Lesen und Schreiben lernen“.

Freires pädagogische Sicht

Individuum, Lernen und Emotion

Ein schulpsychologisches Beratungskonzept zur individuellen Förderung

von Jürgen Mietz

Wenn Schüler und Schülerinnen in und durch Schule ein solides Wissen und Verantwortungsfähigkeit erwerben, wenn sie eine mündige, selbstbewusste und Anteil nehmende Persönlichkeit werden sollen (vgl. §2 des nordrhein-westfälischen Schulgesetzes) – dann benötigen sie dazu Schulen und Lehrkräfte, die in genau diesem Sinne arbeiten. Was Schüler und Schülerinnen lernen und wie sie lernen, welche Qualität sie erreichen, hängt wesentlich von der Qualität der Lehrer und Lehrerinnen ab. Diese Qualität der Lehrkräfte (und der Schulen) zu unterstützen, ist ein wichtiges Aufgabenfeld der Schulpsychologie. Manche sind gar der Meinung, dass das zentrale Aufgabe der Schulpsychologie sein sollte. Auch ich bin dieser Auffassung.

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