Menschliches Verhalten: Krieg der Natur oder Kooperation

Ein Lesebericht über Joachim Bauer: Prinzip Menschlichkeit, Warum wir von Natur aus kooperieren

von  Jürgen Mietz

Gewalt und zerstörerische Aggression gehören allem Anschein nach zur ersten Natur des Menschen. Kriege, Herrschaft und Unterwerfung, die Ereignisse auf Schulhöfen und Schulwegen, Gewalt in Familien scheinen das zu bestätigen. Erklärt oder gerechtfertigt wird das mit dem vermeintlichen Naturgesetz des Kampfes ums Überleben. Entwicklung sei nur darüber möglich, dass sich der Stärkere durchsetze. Die Spirale der Gewalt ist demnach unausweichlich. Je mehr jemand aufrüstet, umso mehr zeigt sich darin seine Fähigkeit, Fortschritt und Entwicklung zu sichern. Und nun kommt die Neurobiologie, unter anderem in Gestalt Joachim Bauers daher und sagt: Alles falsch. Das Gegenteil ist richtig. Kommunikation und Kooperation sind den Menschen als oberstes und wichtigstes Merkmal zur Lebenssicherung und Entwicklung eingebaut.

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Posttraumatische Belastungsstörungen immer eine Geißel

Primäre Prävention stärken

von Jürgen Mietz

Unfälle, Katastrophen, Amoktaten ziehen bei den Opfern nicht selten so genannte posttraumatische Belastungsstörungen nach sich. Wer sie hat, kann für lange Zeit oder für immer aus dem Leben geworfen sein. Nicht umsonst ist in der Akutversorgung und in der Nachsorge bei Katastrophen in der Schule das Erkennen  solcher Belastungsstörungen eine besondere Aufgabe. Es geht sowohl um die Sensibilität für diese Problematik – Lehrer und Lehrerinnen, Schulpsychologen, Eltern brauchen sie – als auch um die langfristige Behandlung der an den Folgen Leidenden durch Experten. Nun treten posttraumatische Belastungsstörungen von ganz anderer Seite ins Bewusstsein der Öffentlichkeit: Immer mehr Soldaten kehren mit dieser Diagnose aus Kampfeinsätzen in Afghanistan zurück.
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Kontexte der Schulpsycholgie

Schule, Lernen, Schulpsychologie spielen sich nicht im luftleeren Raum ab.

Wer sich über deren gesellschaftliches Umfeld zusammenfassend informieren möchte, kann das hier tun.

Kurz vor Ende der Legislaturperiode legten Ministerien, Stiftungen und Verbände noch einmal Gutachten, Kurzgutachten und Expertisen auf den Tisch, in denen Hunderte von Projekten, zahllose Modellversuche und kaum überschaubare ausbildungs- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen überprüft worden sind.
Zur positiven Leistungsbilanz der Großen Koalition in Berlin trägt nicht eine dieser Expertisen bei. Anmerkungen zu neuen Gutachten und Expertisen von Jutta Roitsch.
Die Gesellschaft als Gutachten

Über die Folgen der Spaltun in Arm und Reich schreibt Christoph Butterwegge, nicht zuletzt auch interessant für die Beurteilung des sich ansammelnden Gewaltpotenzials:
Arm und Reich – Butterwegge

Modelle krisenoperativer Sicherheit in Schule und Schulpsychologie?

Wie das Denken in Kategorien der Intervention die Schulpsychologie verändern könnte
Von der Entwicklungsagentur zur Kriseninterventionskraft?

Von Jürgen Mietz
Friedenserziehung, Toleranz, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit sind wichtige Ziele der Schule, die auch im Grundgesetz und in den Verfassungen der Länder niedergelegt sind. Faustlos, Schlichterprogramme, Anti-Aggressionstrainings gehören zu den Versuchen der Schule, Gewalt und Aggression Alternativen gegenüberzustellen. Regelmäßig aber finden sich Kritiken, die der Gesellschaft und der Schule bescheinigen, sie seien selbst (Mit) Verursacher von Gewalt. Ausgrenzung und überzogene Konkurrenz, fehlende Anerkennung und Verachtung für die, die aus welchen Gründen auch immer, nicht zu den Besten gehören können, werden als Gewalt fördernd angesehen. Weiterlesen „Modelle krisenoperativer Sicherheit in Schule und Schulpsychologie?“

Kommentar zu Lücken der Gewaltdiskussion

Schule – ein Risikofaktor für Friedlichkeit und Selbst-Achtung

von Jürgen Mietz

Seit den Amoktaten von Erfurt, Emsdetten und Winnenden, seit den sich anschließenden Debatten über die Gefahren von Computer- und Ballerspielen wächst, wie nach Terrorereignissen und Wirtschaftskrise, die Sehnsucht nach Sicherheit und Schutz. Ein Verlangen, welches Staat und Politik zu befriedigen versuchen. Welche Folgen hätte es auch, wenn sie Sicherheit und Schutz nicht gewährleisten könnten? Weiterlesen „Kommentar zu Lücken der Gewaltdiskussion“

Gewalt und Amok

Nachtrag zur Diskussion um Gewalt und Amok (Winnenden und andere)

Götz Eisenberg (im Freitag) und Wilhelm Heitmeyer (in der taz) schrieben nach Winnenden zwei Artikel, die für die Nachbereitung und für die Prävention von Interesse sein könnten.

Götz Eisenberg über Industrialisierung des Mitleids

Wilhelm Heitmeyer über die Folgen mangelnder Anerkennung