Wie „unsere“ Politiker Frieden und Verständigung behindern

Und damit Erziehung zu Verständigungsbereitschaft behindern

Erst schießen, dann ermitteln

Ein Prinzip, das jede demokratisch gesinnte und am Rechtsstaat interessierte Person kritisieren dürfte. Wenn wir sehen konnten, wie amerikanische Polizisten Schwarze „vorsorglich“ auf Verdacht erschossen, war das Kopfschütteln groß. Wir sehen darin aber auch die Blaupause für Machtpolitik auf der internationalen Ebene — und für die Formierung der Gesellschaft nach innen: Achtung! Der/die Starke macht, was er/sie will. Hier macht das Gendern einmal Sinn, denn so wird einem klar, dass Frauen heftig an der Erosion guter Sitten beteiligt sein können. Weiterlesen „Wie „unsere“ Politiker Frieden und Verständigung behindern“

Nachdenken über Gewalt, Terror und Amok. Und über Medien

Götz Eisenberg über Aufmerksamkeitsterror, Abwehrmechanismen und projektive Identifizierung

über Marktwert,  Narzissmus und Beachtungsökonomie und

über einen Tag zum Ausrasten

Wieder einmal schreibt Götz Eisenberg gründlich, theoretisch fundiert und persönlich einen Befund über den Zustand unserer Gesellschaft

Aufgabe einer kritischen Theorie der gegenwärtigen Gesellschaft ist es, die exotisch-verrätselte Sprache der Symptome zu dechiffrieren, die Leidenserfahrungen der Menschen beredt werden zu lassen und ihre Ursachen ins Bewusstsein zu heben. Der diffuse Rohstoff der Rebellion bedarf der Regulierung durch eine intellektuelle und moralische Instanz, die ihn dem Sog der Regression entreißt und ihn in eine aufklärerisch-emanzipatorische Richtung leitet. Gelingt das nicht, besteht die Gefahr, dass die diffusen, frei flottierenden Unruhe- und Leidenszustände sich blind und vandalisch entäußern oder von rechts angeeignet und gegen Minderheiten in Gang gesetzt werden.

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Gewalt und Verachtung − gängige Mittel der Durchsetzung

Wenn die Politik sich überrascht von der Gewalt gibt, ist das ein Täuschungsmanöver. Wer wollte, konnte es besser wissen

Ein Interview mit Wilhelm Heitmeyer zeigt das

Wir haben auch auf das Phänomen einer „rohen Bürgerlichkeit“ hingewiesen, weil wir feststellten, dass sich hinter der glatten Fassade wohlgesetzter Worte oft ein Jargon der Verachtung verbirgt. In neuerer Zeit zeigt sich auch die Tendenz, Menschengruppen nach Kriterien der Effizienz, Verwertbarkeit und Nützlichkeit zu bewerten. Das sind Gesichtspunkte, die in der kapitalistischen Wirtschaft funktional sind. Das Fatale ist, dass sich diese Maxime in die sozialen Lebenswelten hineingefressen haben. Es ist eine der verhängnisvollsten Entwicklungen der letzten Jahren. Der Kapitalismus ist übergriffig geworden.

Was meinen Sie, wenn Sie von Integration sprechen?

In unserem Verständnis geht es erstens darum, ob jemand Zugang zu den Funktionssystemen wie z. B. Arbeit hat und dadurch Anerkennung erwerben und genießen kann. Zweitens stellt sich die Frage, ob man als Einzelner oder als Gruppe bei öffentlichen Angelegenheiten eine Stimme hat und wahrgenommen wird, denn dadurch entsteht moralische Anerkennung als Bürger. Drittens geht es um die Anerkennung der individuellen Integrität und die der eigenen Gruppe, um dadurch emotionale Anerkennung und Zugehörigkeit zum Gemeinwesen zu entwickeln.

Auch viele der sogenannten seit Generationen hier lebenden Deutschen sind nicht integriert, insbesondere was die Anerkennungsgefühle und –erfahrungen angeht.

Psychologische und sozialpsychologische Muster der „besorgten Bürger“

Kurz und knapp beschreibt Sascha Lobo auf Spiegel online zentrale Wahrnehmungs- und Verarbeitungsmuster der „besorgten Bürger“. Sehr hilfreich für alle, die mit ihnen zu tun haben. Sein Text kann helfen, auch sie zu verstehen. Was nicht heißt, ihre Ansichten gutzuheißen. Die Überlegungen verweisen darauf, welche Mängel unsere politische und gesellschaftlich Praxis hat: Was sind die Voraussetzungen für Empathie?

Ziviler Ungehorsam – Gewalt – struktruelle Gewalt

Ist, wenn alles gesagt werden kann, auch alles gut?

Wie erlaubt ist Ziviler Ungehorsam? Wie legal und demokratisch abgesichert ist staatliche Gewalt? Der Artikel der Nachdenkseiten passt hierher, weil nicht zuletzt Schule ein Ort ist, an dem die Gewaltfrage mehr oder weniger subtil und meistens unreflektiert verhandelt wird. Und das, was im gesellschaftlichen Prozess stattfindet, findet sich in der einen oder anderen Form auch in Schule.

Kommentar zu Lücken der Gewaltdiskussion

Schule – ein Risikofaktor für Friedlichkeit und Selbst-Achtung

von Jürgen Mietz

Seit den Amoktaten von Erfurt, Emsdetten und Winnenden, seit den sich anschließenden Debatten über die Gefahren von Computer- und Ballerspielen wächst, wie nach Terrorereignissen und Wirtschaftskrise, die Sehnsucht nach Sicherheit und Schutz. Ein Verlangen, welches Staat und Politik zu befriedigen versuchen. Welche Folgen hätte es auch, wenn sie Sicherheit und Schutz nicht gewährleisten könnten? Weiterlesen „Kommentar zu Lücken der Gewaltdiskussion“

Gewalt und Amok

Nachtrag zur Diskussion um Gewalt und Amok (Winnenden und andere)

Götz Eisenberg (im Freitag) und Wilhelm Heitmeyer (in der taz) schrieben nach Winnenden zwei Artikel, die für die Nachbereitung und für die Prävention von Interesse sein könnten.

Götz Eisenberg über Industrialisierung des Mitleids

Wilhelm Heitmeyer über die Folgen mangelnder Anerkennung