Arbeiterkinder für Bildung coachen

Dass Arbeiterkinder und Kinder von kleinen Angestellten durch Schule und Bildungspolitik nicht gerade  gefördert werden ist bekannt.

Sie entwickeln nicht das Zutrauen zu sich selbst, wie sie auch von außen (Lehrer, Eltern, Bildungsgänge, finanzielle Förderung) nicht die erforderliche Unterstützung bekommen. So bekannt, so schlecht. Dass es auch anders gehen kann, ist hier nachzulesen. Eine junge Frau erinnert sich ihrer Herkunft und findet sich mit den Ungerechtigkeiten des Schul- und Hochschulsytems nicht ab:  Arbeiterkinder können lernen

Siehe auch: arbeiterkind.de

Das Beratergeschäft der Bertelsmann-Stiftung

Privat besser als öffentlich, ist das Credo der Bertelsmann-Stiftung und großer Teile der Politik. Aber Zweifel sind angebracht

Die Bertelsmann-Stiftung arbeitet in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft. Angeblich dem Gemeinwohl verpflichtet, aber immer mit dem Tenor, dass Privatisierung besser ist als öffentliche Hand und öffentliche Kontrolle. In Schule und Hochschule treibt sie die Ökonomisierung voran, von demokratischer Kontrolle und Entwicklung kritischen Denkens hört man bei ihr nichts. Die Bertelsmann-Stiftung wird schon als das heimliche Bundesbildungsministerium bezeichnet. Und eröffnet sich und dem Bertelsmann-Konzern neue Geschäftsfelder. Im Folgenden ein Beispiel, wie die Stiftung auf die Privatisierung kommunaler Dienstleistungen hinarbeitet – und dabei auf Widerstand stößt. Ein Artikel von Werner Rügemer in verdi-publik:

Zweifelhafte Beratung durch Bertelsmann

10-Prozentziel für Bildung ein Täuschungsmanöver?

Das zumindest meint das Christian Füller in einem Kommentar der taz:

„In Wahrheit ist das Bildungswesen in Länderhand eine kühl kalkulierte Angelegenheit. Sie hat ein strategisches Ziel: Das Bildungswesen gut kontrollieren – und klein halten zu können.“

„Die vom Bund getragenen Ausgaben für den reparierenden Sozialstaat à la Bismarck explodieren seit 30 Jahren geradezu. Die vorsorgenden Ausgaben für den Chancensozialstaat, also Bildung und Wissenschaft, stagnieren.“

„Schulen sehen teilweise, pardon, ekelhaft aus. Und auch das geht nur in Deutschland: Das heilige 10-Prozent-Ziel für die Zukunftsausgaben wird erreicht – indem man die Pensionen verdienter Lehrer mit einrechnet.“

Hier der Link zum ganzen Kommentar: 10 Prozent für Bildung – ein Täuschungsmanöver?

Psychologie in der Zwickmühle der Verwertung

Psychotherapie ist enggeführt durch ihre gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Dabei wird ihr, als Teil des Gesundheitswesens, aufgebürdet, was andere Sektoren der Gesellschaft – wie Bildung und Soziales – nicht lösen können, entweder weil die gesetzlichen Grundlagen fehlen oder weil es im herrschenden Verständnis von Krankheit und Gesundheit, von Teilhabe und Entwicklung keinen Ort für das gibt, was Psychotherapie ist oder sein könnte. Die dahinter liegende Frage, wie Psychotherapiebedürftigkeit entsteht, wird teilweise angesprochen, ist aber nicht Hauptthema. Interessant ist aber der Aspekt, dass genaugenommen die unterfinanzierte Bildungs- und Sozialpolitik dafür sorgen, dass Dysfunktionalitäten, Störungen, die auf die Desorganisation dieser Systeme zurückgehen, in individualisierte Krankheiten verwandelt werden, deren Eigenart es unter anderem ist, dass sie für das Gesundheitssystem – unter anderem mit Psychotherapie -, so wie es verfasst ist, nicht behandelbar sind. Psychologie in der Krise

Missbrauch der Gewalt – medial, politisch

Gewalt treibt die Gemüter um. Sie wird in vielerlei Hinsicht gebraucht und ist nützlich. Was einmal Leitlinie war, gerät aus dem Blick: Nicht nur die Gewalttäter bekämpfen, sondern auch die Ursachen der Gewalt. In diesem Artikel wird darüber geschrieben, welche Stimmen gehört werden und welche nicht. Auch das sind Kontexte der Schulpsychologie, die sich anschickt, in einen Wandel einzutreten, weg von der Ursachenbekämpfung, hin zur Feuerwehr und Interventionseinheit. Gewaltursachen bekämpfen

Amokläufe nicht unvorhersehbar

Langzeitstudie von Klaus Hurrelmann vorgestellt

Dass Amokläufe nicht aus dem Nichts auftauchen – diese Vermutung wurde an dieser Stelle schon öfter angestellt. Nun hat ein Forscher, Peter Langman, seine Durchsicht von Amokläufen aus 20 Jahren vorgestellt. Er will drei Hauptgruppen ausgemacht haben: Psychopathen mit einem extrem ausgeprägten Narzissmus, psychotische Täter mit Wahnvorstellungen und traumatisierte Amokläufer mit Gewalt- oder Missbrauchserfahrungen (laut taz vom 10.102009). Fraglich ist, ob diese Tätergruppen so eindeutig voneinander abzugrenzen sind. Und auf welch theoretischer Grundlage das geschieht. Weiterlesen „Amokläufe nicht unvorhersehbar“

Privatisierung der Schule – manchmal eine Lösung, oft aber auch nicht

Unter der Hand wird das Schulwesen seit einigen Jahren – von der sogenannten Bildungspolitik, von Lehrern und Lehrerinnen und von Eltern – privatisiert, etwa in Gestalt der Ausweitung des Nachhilfeunterrichts und des Ausbaus des Ausbaus von Förderinstituten. Diese Hilfen „spart“ sich der Staat und überlässt es zahlungskräftigen und -willigen Eltern, dem eigenen Nachwuchs auf die Sprünge zu helfen. Ebenso wächst die Zahl der Schulen in privater Trägerschaft, mit sehr unterschiedlichen Kosten für die Eltern. Einige Varianten und unterschiedliche Erfolge werden in dem Artikel beschrieben, der in der Septemberausgabe 2009 von „Le monde diplomatique“ erschien. Privatisierung der Schule

Förderung muss anders aussehen

Der Profi-Fußball scheint meilenweit von den Problemen der Schule entfernt. Ein Interview mit dem Ex-Profi Sebastian Deisler, der vor Jahren aus dem Geschäft ausstieg, lässt jedoch aufhorchen. Leistungsdruck, Entfremdung und Sinnverlust sind durchaus Themen, die das Lernen und den Lernerfolg in Frage stellen. Eine Erfahrung, die manche Eltern und Lehrer berücksichtigen sollten.

Leistungsdruck und Kommerzialisierung eine Gefährdung für Erfolg

Verbot von Schimpfwörtern

Eine Schule in Hamburg bestraft konsequent die Benutzung von Schimpfwörtern – sofern sie den Lehrern und Lehrerinnen zu Ohren kommen. Ist das ein Weg, Gewalt abzubauen?

An den Kommentaren lässt sich leider ablesen, dass der Versuch auch dazu missbraucht wird, ihm eine deutsch-nationale Wende zu geben.

Keine Beleidigungen

Zum Tod von Reinhard Mohn

Frank Böckelmann,

Kritiker der Bertelsmann-Stiftung, von der aus Heinrich Mohn viele Jahre den Bertelsmann-Konzern lenkte, kritisiert in diesem Beitrag nicht das Lebenswerk des Güterslohers, sondern auch die Kritiker. Umfassendere Strategien der Bertelsmann-Kritiker erforderlich

Für Menschen, die im Bildungssystem arbeiten oder mit ihm sonstwie in Berührung kommen, ist eine Auseinandersetzung mit der Bertelsmann-Stiftung Pflicht. Sie hat über viele Jahre Einfluss – wie viele sagen: nicht demokratisch legitimiert – auf Schule und Hochschule genommen, über den Stiftungsstatus dem Staat Steuern vorenthalten und das Bildungssystem in Richtung Privatisierung und Kommerzialisierung gelenkt.