Fundierte Methodenkunde und Risikosignale

Neue Nachrichten von Christof Kuhbandner. Desinteresse bei Behörden und Medien

Wer die sorgfältigen und abwägenden Untersuchungen des Psychologieprofessors Christof Kuhbandner mag, kann sich über die neue Veröffentlichung freuen. Im einführenden Teil zeigt er Möglichkeiten und Grenzen statistischer Analysen auf. Schlüsse können voreilig sein, wenn man nicht die innere Struktur der angewendeteten Methoden versteht. Das ist mühsam. Ich hab’s versucht und werde noch den einen oderen anderen Durchlauf brauchen.

Trotz eingeschränkter Qualität der gelieferten Daten filtert Kuhbandner in Bezug auf Impfungen gegen Corona besorgniserregende Risikosignale aus ihnen heraus. Auf mindestens zwei Ebenen scheinen mir die Ergebnisse besorgniserregend. Es gibt nach allen notwendigen Einschränkungen angesichts der Datenqualität deutliche Verschlechterungen bei bestimmten Krankheiten. Und es hat nicht den Anschein, dass Behörden und Medien bereit sind, sich mit den Risikosignalen zu befassen.

Corona-Maßnahmen – Instrumentalisierung von Kindern im großen Stil

Wie von selbst,

so scheint es, dreht sich die Lage von Kindern und Jugendlichen immer wieder aus dem Fokus der Öffentlichkeit heraus. Dabei sind die Schäden und Verletzungen enorm. Dass diese Erkenntnis einen empören und verzweifeln lassen kann, ist einem Interview mit Michael Klundt anzumerken. Es kann aber auch zu Klarheit verhelfen.

Erinnern wir uns, wie Journalisten und Politiker sich während der Pandemie an „der“ Wissenschaft ausgerichtet haben. Was von dort kam, sollte von uns Bürgern sozusagen als „Gesetz“ betrachtet werden. Was die Impfung von Kindern angeht, verhalten viele Politiker und Journalisten sich nun so, als ob sie über der Wissenschaft stünden. All die von wissenschaftlichen und medizinischen Sachverständigen und Fachgesellschaften geäußerten Bedenken zur Kinderimpfung werden abgetan. Politische Verantwortliche sowie manche Medien und einige Wissenschaftler wischen die geäußerten Bedenken und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Bedarfen, Nutzen und Risiken von Kinder-Impfungen schlicht weg. Das halte ich für einigermaßen bedenklich.

In dem Interview liefert Klundt Untersuchungsergebnisse über den angerichteten Schaden, rückt mit Zahlen die Mickrigkeit der angeblichen Fürsorge für Kinder und Jugendliche im Vergleich mit den Förderungen für ein einziges Unternehmen zurecht. Was sind uns Kinder und Jugendliche wert, deren Zukunft – missbräuchlich – in Anschlag gebracht wird, wenn die finanziellen Belastungen für Normalmenschen höhergeschraubt werden und die groteske Unterfinanzierung von Schule und Bildung, die seit Jahrzehnten besteht, nicht überwunden wird?

Ärzte und Ärztinnen fordern: Impfung für Kinder oder Ausschluss von Teilhabe

Das ist heftig.

Der deutsche Ärztetag vertritt offensiv die Diskriminierung von Ungeimpften gegenüber Geimpften. Von Evidenzbasiertheit kann überhaupt keine Rede sein. Die Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH)vom 21.4.2021 fließt überhaupt nicht in die in Kommandosprache gehaltene Verlautbarung des Ärztetages ein. Im Forderungsteil des Beschlusses heißt es:

die Forschung zu Impfstoffen für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sofort und nachhaltig mit ausreichenden finanziellen und organisatorischen Maßnahmen zu fördern,

hinreichend adäquate Impfstoffe zu bestellen und zeitnah auszuliefern,

proaktiv mediale Kommunikation für die Impfung von Kindern und Jugendlichen vorzubereiten und umzusetzen sowie

Kinder- und Jugendärzte in Praxis, Klinik und Öffentlichem Gesundheitsdienst (ÖGD) und Hausärzte als Drehscheibe für Kommunikation und bei kurzfristiger Impfdurchführung zu unterstützen.

Die Forderungen begründen die Ärzte und Ärztinnen folgendermaßen:

Begründung:

Ca. 14 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 16 Jahre und können mit den derzeit verfügbaren COVID-19-Impfstoffen nicht geimpft werden. Um in unserem Land eine Herdenimmunität gegen die SARS-CoV-2-Pandemie zu erreichen, muss diese Lücke unbedingt geschlossen werden.

Auch Kinder und Jugendliche haben deutliche gesundheitliche Risiken infolge einer SARS-CoV-2-Erkrankung. Deshalb muss die Immunität auch für diese Gruppe durch eine Impfung und nicht durch eine Durchseuchung erzielt werden.

Das Recht auf Bildung mit Kita- und Schulbesuch kann im Winter 2021/2022 nur mit einer rechtzeitigen COVID-19-Impfung gesichert werden. Ohne rechtzeitige Impfung, insbesondere auch für jüngere Kinder, führt ein erneuter Lockdown für diese Altersgruppe zu weiteren gravierenden negativen Folgen für die kindliche psychische Entwicklung.

Die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe erlangen Familien mit Kindern nur mit geimpften Kindern zurück. (Hervorhebung durch mich.)

Von Abwägung oder Risikobewusstsein ist nichts zu spüren.

In der Ärztezeitung ist davon die Rede, dass es sich bei dem Treffen um »das Ärzteparlament« handele. Es scheint sich ebenso wie das Parlament der Bundestagsabgeordneten einem autoritären und obrigkeitlichen Konzept angeschlossen zu haben. Es darf bezweifelt werden, ob das dem Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient dient.

Angesichts der Gefährdungslage für Kinder und Jugendliche, wie auch angesichts ihrer Rolle als Gefährder bleibt es rätselhaft, wie sich die Ärztinnen zu einer solchen Forderung hinreißen lassen konnten. Kein Wunder, wenn die Rede von der Gesundheitsdiktatur dann doch Anhänger’innen finden sollte. Die Ärzte machen sich mit einer Regierungspolitik gemein, die von nicht wenigen Menschen als überwältigend und totalitär wahrgenommen wird. Von Besonnenheit ist in der Begründung nichts zu spüren.

Zu fragen ist, ob es den Ärzten noch um die Gesundheit geht, wenn sie die berechtigten Zweifel am Sinn einer Impfung – noch dazu für Kinder – ignorieren. In meinem sicherlich nicht repräsentativen Bekanntenkreis wird die Frage, ob man sich oder die Kinder impfen lässt, kaum mehr von der Gesundheitsfrage her diskutiert. Eher ist die Frage, ob man mit Impfung nicht wieder rasch ein normales Leben mit Einkaufen, Essengehen, Reisen leben kann. Und das Hin und Her in und mit der Schule ist man so leid, dass man sich zu einer Impfung bereit finden könnte, einfach um wieder seine „Ruhe“ zu haben.

Kurz nachdem ich vom Beschluss des Ärztetages gelesen und die Zeilen weiter oben verfasst hatte, entdeckte ich, dass auf Multipolar-Magazin der Beschlusss einen Artikel ausgelöst hatte. Unter anderem wird darin die Frage diskutiert, ob Impfungen (bei Kindern) angemessen sind.

Es ist höchste Zeit zu differenzieren, sich über die Risiken klar zu werden und nicht auf Zwang, sondern auf gute Argumente zu setzen. Wer sich anschickt, mit der Gesundheit der Kinder die gesamte Zukunft der Gesellschaft aufs Spiel zu setzen und wer sich dabei rationalen Argumenten unzugänglich zeigt, dem sollte dringend Einhalt geboten werden – in Israel, in Deutschland und überall sonst. Denn wenn die überhastete Entscheidung, Kinder zu impfen, sich nach einigen Monaten oder Jahren als Fehler erweisen sollte, dann gibt es kein zurück mehr,

heißt es dort.