Propaganda in Kriegs- (und anderen Bedrohungs-?) Zeiten

Die Methoden der Kriegspropaganda sind dabei seit Jahrhunderten nahezu dieselben geblieben. An ihrer Wirksamkeit hat dies jedoch kaum etwas geändert: Die Menschen fallen heute genauso auf Kriegspropaganda herein wie Generationen vor ihnen. Propaganda hat einen großen Anteil daran, dass Kriege geführt werden. Bedrohungsszenarien und Feindparolen, die durch Medien verbreitet werden, schüren die Kriegsbereitschaft. Die Wahrheit bleibt dagegen häufig auf der Strecke. Im Folgenden werden einige Methoden der Propaganda vorgestellt und mit Hilfe von Beispielen erläutert.

In was für Zeiten befinden wir uns? Befinden wir uns im Krieg gegen das Virus, das besiegt werden muss, wie Frau Merkel sagt? Hinweise zur Propaganda bei der Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Allgegenwärtigkeit von Propaganda – Edward Bernay und die Psychologie der Manipulation

Wie sollen psychologische Erkenntnisse genutzt und verwertet werden? In unserem Bewustsein und Hoffen mögen wir glauben, dass sie uns reifer und unabhängiger machen mögen. Man möchte glauben, dass sie der Emanzipation der Menschen, ihrer Urteils- und Handlungsfähigkeit dienen solle. Aber dient sie der Mündigwerdung? Oder geht „die“ Psychologie, die die heute verwendet und in Organisationen gebraucht wird, nicht von einem Menschenbild aus, dass seine Unmündigkeit als Geburtsfehler voraussetzt und daraus ableitet, dass Menschen geführt und betreut werden müssen und sollten? Viele Kolleginnen und Kollegen gehen davon aus, dass es so oder ähnlich ist. Sie verstehen ihren Humanismus so, dass sie die Gescheiterten, Zweifelnden, Fragenden, Verzweifelten wohlwollend und wissend als Ahnunglose betrachten und sich selbst als verantwortungsvolle Führer’innen. Sie bespielen die Herde aus einer Grundhaltung der Rechtschaffenheit mit einem Anspruch, der sich in der Regel einer Kritik nicht stellen muss. Sie fügen sich in herrschaftliche Ambitionen ein, ohne dass sie ans Licht kämen.

Lenkung und Steuerung sind in diesem Welt- und Menschenbild notwendig, also auch verschiedene Formen des Autoritarismus. Psychologie ist fest in die Organisierung von Gesellschaften in diesem Sinne integriert. Und damit auch in ein Konzept der Propaganda – was sich wohl die wenigsten klarmachen.

Propaganda als zentraler Bestandteil unserer Gesellschaft ist uns nicht so präsent. Propaganda betreiben die anderen. Das es so nicht ist, zeigt anschaulich ein Feature im Deutschlandfunk über Edward Bernay. Der Rückblick in die 20er und 30er Jahre erleichtert es, Propaganda heute aufzuspüren. Propaganda war ein von Bernay selbst benutzter Begriff, der sich aber im Zuge der Nazipropaganda verschlissen hatte. Man kam dann auf die Idee das Ganze „Public-Relations“ zu nennen.

Das Feature kann unter dem genannten Link nachgehört werden. Das Manuskript kann man sich vom Deutschlandfunk schicken lassen (leider ist es bis heute nicht im Netz zugänglich).

Einige Anmerkungen zu einer schulpsychologischen Zeitschrift

Die Sektion Schulpsychologie im Berufsverband deutscher Psychologinnen und Psychologen gibt eine Zeitschrift »Praxis Schulpsychologie« heraus. Aufmachung und Inhalte lassen einen ins Grübeln kommen, wer da mit einem „spricht“ und wozu.

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Psychologie im Neoliberalismus – Psychologie der Manipulation

Oder schlägt sich die Psychologie, die Psychologin, der Psychologe auf die Seite der Aufklärung?

Der Psychologe Rainer Mausfeld erläutert in einem ausführlichen Interview mit den Nachdenkseiten die psychologischen Mechanismen, die zur Stabilität und Akzeptanz von Gesellschaften und Institutionenvon beitragen, die der großen Mehrheit der Bevölkerung schaden. So ist sie – auch im Bildungs- und Ausbildungsbereich – wesentlich mit der Bildung von Humankapital befasst – und nicht mit Persönlichkeitsentwicklung und Selbstbestimmung und Aufklärung.

Wenn wir nämlich die Dinge besser verstehen, könnte es ja passieren, dass wir beginnen, Fragen zu stellen, die den Status des jeweiligen Establishments gefährden könnten.

Fragmentierung – ob durch bildungsbürgerliches Wissen, durch eine PISA-orientierte Schulausbildung, durch ein “kompetenzorientiertes“ Studium oder durch Medien – ist also in diesem Sinne keineswegs Zufall, sondern ein beabsichtigter Prozess, eine Art Herrschaftsinstrument.

Eine solche Haltung kann sie jedoch nur um den Preis psychischer Deformationen, insbesondere sozialer Ängste und Depressionen, einnehmen.

Das Gespräch bietet viele Anhaltspunkte für Selbstbefragung und Diskussion.

Den Blick auf uns zu richten, bedeutet zugleich zu erkennen – und das ist ganz im Sinne der Aufklärung –, dass wir es sind, die für unser Handeln und Nicht-Handeln und für die Gesellschaft, in der wir leben, verantwortlich sind.