Bildungschancen von Migrantinnen und Migranten

Die Broschüre des paritätischen Gesamtverbands

zeigt in knapper Form wo Schule einen großen Nachholbedarf hat. Aber nicht weniger hat die Gesellschaft einen Nachholbedarf. Um der Lebensfähigkeit der Gesellschaft willen, muss sich Schule weiterentwickeln. Schule soll unter anderem ein Integrationszentrum werden.

Hier geht es zur Broschüre: Bildungschancen von Migranten und Migrantinnen

Das Ende der Reformpädagogik? Die Odenwaldschule auf dem Prüfstand

Ein lesenswertes Manuskript von Ulrich Herrmann

In dem Manuskript einer SWR-Radiosendung schaut Ulrich Herrmann noch einmal genau hin. Er macht deutlich, dass die Debatte um Missbrauch an Reformschulen auch den Aspekt gehabt haben könnte, ein pädagogisches Konzept zu beschädigen. Und gleichzeitig scheut sich der Autor nicht, einige Mängel und Nachlässigkeiten der Reformpädagogik aufzuzeigen.  Hier ein erstes Zitat und dann der Link zum Artikel: Weiterlesen „Das Ende der Reformpädagogik? Die Odenwaldschule auf dem Prüfstand“

Tempo, Tempo

Wie Lernen als Drill zunimmt und wie Kinder und Lehrer sich vom Lernen entfernen – und damit auch von sich selbst

»Wir müssen damit rechnen, dass wir an den Rändern der Gesellschaft immer mehr Menschen verlieren, weil sie nicht die nötige Geschwindigkeit zum „take-off“ aufbringen.« Peter Hartz, Mitbegründer von Hartz IV, in: Job Revolution. Wie wir neue Arbeitsplätze gewinnen können. FAZ Buchverlag

Auch wenn die Datenbasis eines einzelnen Beraters oder einiger Berater oder Beraterinnen zu schmal ist, um wissenschaftlich aussagekräftig zu sein, so verstärkt sich doch der Eindruck, dass der Druck auf alle an Schule Beteiligten zunimmt – und jeder an der Schraube mitdreht. Das Wissen, dass Lernen und Erziehung Zeit brauchen, ist fast allen (noch) bekannt. In der Praxis aber ist die Versuchung groß, sich darüber hinwegzusetzen. Weiterlesen „Tempo, Tempo“

Inklusion, Schulreform: Bildung als Menschenrecht

Oder wird ein Menschenrecht verschachert?

In der Bildungslandschaft ist viel los. Die sogenannte Inklusion gibt den Bundesländern auf, allen Kindern die Wahrnehmung des Rechts auf gemeinsames Lernen zu gewährleisten. Die UN-Konvention, die das vorsieht, ist ein Menschenrecht, dass vom Parlament und und vom Bundesrat anerkannt wurde. Den Kultusministern bereitet das Kopfschmerzen. Sie weichen aus, erfinden Organisationsfomen, entwickeln Prüfabläufe, die einen Bedarf nach Förderung feststellen sollen. Dabei ist klar: Wer die vom deutschen Parlament und und vom deutschen Bundesrat beschlossene Konvention ernst nimmt, kann sich nicht mit organisatorischen und verwaltungstechnischen Spielen aus der Verantwortung ziehen. Wer es trotzdem tut, bewegt sich auf juristisch dünnem Eis. Weiterlesen „Inklusion, Schulreform: Bildung als Menschenrecht“

Schulpsychologie als löchriges Auffangnetz für die Folgen der Selektiviät?

Die inklusive Schule ist eine Chance für die Entfaltung der Schulpsychologie

Der Umbau des Schulwesens wirft die Frage auf, was die neuen Konzepte (Inklusion, Individualisierung, Förderung der Persönlichkeit des Kindes, Teamarbeit der Lehrer und Lehrerinnen) für die Schulpsychologie bedeuten. Weiterlesen „Schulpsychologie als löchriges Auffangnetz für die Folgen der Selektiviät?“

Ungerechtigkeit als Prinzip

„Wer Bildung unter das Motto „Aufstieg“ stellt, macht die Ausgrenzung zur zwangsläufigen Konsequenz … Die Idee der Auslese aber entspringt einer Sehnsucht nach Homogenität – und damit derselben Ideologie, die das Heil in der Einheitlichkeit von Volk und Sprache, von Rasse und Religion sieht … Das ist verbunden mit dem politischen Willen zum Aussortieren und hat – etwas Faschistisches.“

Das ist nicht das einzige Fazit eines Artikels von Christoph Ehmann, der in der taz erschien. Aber der Autor macht damit auf einen Zusammenhang aufmerksam, der im Bildungsstreit bisher zu wenig berücksichtigt wurde.

Ungerechtigkeit als Prinzip

Die Überhöhung der Leistung erzeugt Aggression und Depression

Paradigmenwechsel gefordert

Es lässt den Menschen nicht kalt, wenn in ihm nur noch der Leistungserbringer gesehen wird. Solche Verkennung beantwortet er mit Depression oder Aggression, wenn er nicht selbstbewusst genug ist, sich solcher Zumutung aktiv zu entziehen.

„Deswegen ist es wichtig, Modellversuche zu finanzieren, um zu zeigen, was es kostet, eine neue Schule zu machen. Denn es fragt sich, ob eine Schule, die solche psychoemotionale Kompetenz miteinbezieht, wirklich teurer ist als eine Schule, die gewaltige gesellschaftliche Kosten und Konflikte nicht im Blick hat.“ Hier geht es zu einem interessanten Interview:

Wenn aus Trauma Aggression wird

Wie wollen wir lernen, wie wollen wir leben?

Angstlernen macht krank und ist entwürdigend

Nicht zuletzt die Zahl der Nachhilfestunden, die erforderlich sind, um das Abitur zu ereichen, sind ein Hinweis darauf, dass mit dem System des Lernens und Lehrens etwas nicht stimmen kann. Losgelöst von persönlichem Sinn gehen Schüler morgens in die Lernfabriken und mittags oder nachmittags hinaus. Von Bildung als Weg zur Mündigkeit, zur Einführung in die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme, zu Mitgefühl und Urteilsfähigkeit lässt sich kaum noch sprechen. Welche Rolle spielen die Schulpsychologen in diesem Zirkus? Wie steht es um ihre ethische Selbstverpflichtung, der Individualiät Respekt zu verschaffen? Und dafür gemeinsam eine Kritik des Systems zu wagen? Diese Fragen können einem wieder einmal kommen, wenn man den spiegel-online-Bericht aus der Welt des Gymnasiums liest: entfremdetes Lernen

„Bei einer anonymen Umfrage unter rund 55.000 Gymnasialeltern kam heraus, dass bei den Sechstklässlern fast jeder fünfte, bei Siebt- bis Neuntklässlern schon fast jeder vierte Schüler Nachhilfestunden nimmt. Und das ist nur das Ende der Kette: Häufig haben sich vorher schon die Eltern mit ihren Kindern abgemüht, sich an ihnen abgekämpft, bis sie für diese Ersatzschule am Küchentisch keine Zeit oder keine Nerven mehr hatten.“

 

Förderung muss anders aussehen

Der Profi-Fußball scheint meilenweit von den Problemen der Schule entfernt. Ein Interview mit dem Ex-Profi Sebastian Deisler, der vor Jahren aus dem Geschäft ausstieg, lässt jedoch aufhorchen. Leistungsdruck, Entfremdung und Sinnverlust sind durchaus Themen, die das Lernen und den Lernerfolg in Frage stellen. Eine Erfahrung, die manche Eltern und Lehrer berücksichtigen sollten.

Leistungsdruck und Kommerzialisierung eine Gefährdung für Erfolg

Menschliches Verhalten: Krieg der Natur oder Kooperation

Ein Lesebericht über Joachim Bauer: Prinzip Menschlichkeit, Warum wir von Natur aus kooperieren

von  Jürgen Mietz

Gewalt und zerstörerische Aggression gehören allem Anschein nach zur ersten Natur des Menschen. Kriege, Herrschaft und Unterwerfung, die Ereignisse auf Schulhöfen und Schulwegen, Gewalt in Familien scheinen das zu bestätigen. Erklärt oder gerechtfertigt wird das mit dem vermeintlichen Naturgesetz des Kampfes ums Überleben. Entwicklung sei nur darüber möglich, dass sich der Stärkere durchsetze. Die Spirale der Gewalt ist demnach unausweichlich. Je mehr jemand aufrüstet, umso mehr zeigt sich darin seine Fähigkeit, Fortschritt und Entwicklung zu sichern. Und nun kommt die Neurobiologie, unter anderem in Gestalt Joachim Bauers daher und sagt: Alles falsch. Das Gegenteil ist richtig. Kommunikation und Kooperation sind den Menschen als oberstes und wichtigstes Merkmal zur Lebenssicherung und Entwicklung eingebaut.

Weiterlesen „Menschliches Verhalten: Krieg der Natur oder Kooperation“