Weil das Wiegen die Sau nicht fetter macht

Am 1. Juli 2009 hat der Fachbereichsrat des Fachbereichs 3 (Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften) der Universität Siegen beschlossen, sich mit seinen Fächern künftig nicht mehr am Ranking des von der Firma Bertelsmann gegründeten CHE (Centrum für Hochschulentwicklung gGmbH) zu beteiligen.

Die Gründe der Uni Siegen finden sich hier: Widerstand gegen Ranking

Nicht zuletzt ein Anlass, das ständige Messen und Vergleichen auch in Schule in Frage zu stellen.

Posttraumatische Belastungsstörungen immer eine Geißel

Primäre Prävention stärken

von Jürgen Mietz

Unfälle, Katastrophen, Amoktaten ziehen bei den Opfern nicht selten so genannte posttraumatische Belastungsstörungen nach sich. Wer sie hat, kann für lange Zeit oder für immer aus dem Leben geworfen sein. Nicht umsonst ist in der Akutversorgung und in der Nachsorge bei Katastrophen in der Schule das Erkennen  solcher Belastungsstörungen eine besondere Aufgabe. Es geht sowohl um die Sensibilität für diese Problematik – Lehrer und Lehrerinnen, Schulpsychologen, Eltern brauchen sie – als auch um die langfristige Behandlung der an den Folgen Leidenden durch Experten. Nun treten posttraumatische Belastungsstörungen von ganz anderer Seite ins Bewusstsein der Öffentlichkeit: Immer mehr Soldaten kehren mit dieser Diagnose aus Kampfeinsätzen in Afghanistan zurück.
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Alphabetisierung mehr als Schreiben und Lesen lernen

„Paulo Freires Idee: das Schweigen aufzubrechen, einen neuen Menschen zu schaffen, einen fragenden und kritischen.“
„Freire war davon überzeugt, dass die Bankiersmethode ein UnterdrückungsInstrument darstellt. Von daher dürfe sich die Politik nicht aus diesem Prozess fernhalten. Bewusstseinsbildung gelte es denjenigen zukommen zu lassen, die glaubten, nichts von ihrem Wissen zu wissen. Lernen solle am Anfang von der umgebenden Realität ausgehen. Man müsse die eigene Kultur wertschätzen, um so zur Entkolonialisierung zu gelangen.“
„Der überzeugt war, dass „Bildungsprozesse sich nicht einzig in einem Unterrichtsraum abspielen“ und „Alphabetisierung etwas mehr ist als Lesen und Schreiben lernen“.

Freires pädagogische Sicht

Beförderte die Mondlandung systemisches Denken?

40. Jahrestag der Mondlandung

von Jürgen Mietz

Viele Fernsehsendungen zum 40 Jahrestag der Mondlandung. Die Astronauten berichten alle davon, dass es ihr Denken verändert habe, die Erde von weitem, aber auch mit der Möglichkeit gesehen zu haben, sie hinter dem Daumen verschwinden zu lassen. Der blaue Planet wirke als sei er an unsichtbaren Seilen in der Dunkelheit des Weltraums aufgehängt. Den einen treibt die Erfahrung in den Gottesglauben, den anderen zu mehr Spiritualität. Weiterlesen „Beförderte die Mondlandung systemisches Denken?“

Ein Lob für Ole von Beust, CDU

Mut zur Offenheit

Große Teile der Hamburger CDU können sich nicht mit den beschlossenen Schulreformen in Hamburg abfinden. Mit den scheinbar sachlichen Korrekturen verfolgt sie Privilegiensicherung. Das war dem Hamburger Bürgermeister und einigen Parteimitgliedern zuviel. In bemerkenswerter Offenheit stellten sie klar, wie sie selbst von der sozialen Herkunft für ihre Bildungskarriere profitierten. Bildungsbiographien
Kommentar:
Kommentar zu Bildungsbiographien

Kontexte der Schulpsycholgie

Schule, Lernen, Schulpsychologie spielen sich nicht im luftleeren Raum ab.

Wer sich über deren gesellschaftliches Umfeld zusammenfassend informieren möchte, kann das hier tun.

Kurz vor Ende der Legislaturperiode legten Ministerien, Stiftungen und Verbände noch einmal Gutachten, Kurzgutachten und Expertisen auf den Tisch, in denen Hunderte von Projekten, zahllose Modellversuche und kaum überschaubare ausbildungs- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen überprüft worden sind.
Zur positiven Leistungsbilanz der Großen Koalition in Berlin trägt nicht eine dieser Expertisen bei. Anmerkungen zu neuen Gutachten und Expertisen von Jutta Roitsch.
Die Gesellschaft als Gutachten

Über die Folgen der Spaltun in Arm und Reich schreibt Christoph Butterwegge, nicht zuletzt auch interessant für die Beurteilung des sich ansammelnden Gewaltpotenzials:
Arm und Reich – Butterwegge

Verlust an Spielräumen durch Autonomie

FAZ über Autonomieverluste

Autonomie ist im Bildungsbereich ein schillernder Begriff. Dass sie erhöhte Verantwortung für die Verwaltung knapper werdender Ressourcen bedeutet, erfahren Schulen seit ängerer Zeit. Standardüberprüfungen schränken Förderung ein. Was die FAZ überwiegend für den Hochschulbereich schreibt, lässt sich in weiten Teilen auch für den Schulbereich sagen. Auf den Artikel bin ich über die empfehlensweerten Nachdenkseiten gestoßen, über die der FAZ-Artikel zu erreichen ist: Autonomieverluste -FAZ-Artikel

Burn-out in non-profit-Organisationen

Ein Artikel aus der Frankfurter Rundschau

In der Studie geben mehr als 80 Prozent der Befragten an, dass psychophysische Belastungen bei den Beschäftigten zunehmen. Befragt wurden rund 1000 Berater der Deutschen Gesellschaft für Supervision, in deren Auftrag die Studie erstellt wurde. Raubbau an Seele und Körper, vor allem bei Mitarbeitern von Non-Profit-Organisationen beobachten die Supervisoren aufgrund von Arbeitsüberlastung einen Raubbau an Seele und Körper, der manchmal sogar ihre Familien mit in die Krise stürzt. Weiterlesen „Burn-out in non-profit-Organisationen“

Modelle krisenoperativer Sicherheit in Schule und Schulpsychologie?

Wie das Denken in Kategorien der Intervention die Schulpsychologie verändern könnte
Von der Entwicklungsagentur zur Kriseninterventionskraft?

Von Jürgen Mietz
Friedenserziehung, Toleranz, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit sind wichtige Ziele der Schule, die auch im Grundgesetz und in den Verfassungen der Länder niedergelegt sind. Faustlos, Schlichterprogramme, Anti-Aggressionstrainings gehören zu den Versuchen der Schule, Gewalt und Aggression Alternativen gegenüberzustellen. Regelmäßig aber finden sich Kritiken, die der Gesellschaft und der Schule bescheinigen, sie seien selbst (Mit) Verursacher von Gewalt. Ausgrenzung und überzogene Konkurrenz, fehlende Anerkennung und Verachtung für die, die aus welchen Gründen auch immer, nicht zu den Besten gehören können, werden als Gewalt fördernd angesehen. Weiterlesen „Modelle krisenoperativer Sicherheit in Schule und Schulpsychologie?“