Aufarbeitung: Alles könnte wieder so geschehen – und auch schlimmer

Warum Aufarbeitung wichtig ist

Die vergangenen drei („Pandemie“-) Jahre sind von erheblichen Einschnitten in das bis dahin geltende Lebensverständnis gekennzeichnet. Bei vielen Menschen sind sie vermutlich mit Verwirrungen und Entfremdungserfahrungen verbunden. Zwei „Großereignisse“ mit intensiven politischen, medialen und auch militärischen Interventionen krempelten das gesellschaftliche Leben um. Verlässlichkeit bisher gekannter Strukturen, wie auch wirtschaftliche Perspektiven sind vermutlich mehr denn je infrage gestellt. Das Vertrauen in Mitmenschen und in Institutionen dürfte in Mitleidenschaft gezogen sein. Kulturen des Misstrauens, der argwöhnischen Beobachtung, der Drohung und Verurteilung haben sich etabliert. Worauf kann man sich noch verlassen und wie darf, soll ich sein? Was darf ich denken und was darf ich äußern? sind wohl zur Hintergrundbegleitung des Alltags geworden.

Nach solch drastischen Einschnitten wie die Pandemiemaßnahmen sie bedeuteten, sollte eine Phase der Reflexion/Aufarbeitung einsetzen. Selbstvergewisserung, Schadensbesichtigung, Heilung und Wiedergutmachung könnten von dort aus beginnen, um die Zivilgesellschaft zu stärken. Nach Phasen der Verunsicherung und des Misstrauens sind Phasen der Vertrauensbildung wichtig, damit wir uns wieder konstruktiv aufeinander beziehen können. Wie sonst sollten wir uns einander begegnen können, wo doch Ausgrenzungen, Beschimpfungen Verletzungen stattgefunden haben? Befinden wir uns auf einem Weg in diese Richtung?

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Polarisierende Wirkung der Pandemie auf junge Generation

Kontexte der Schulpsychologie und Schule

Vielleicht interessiert es jemanden: Christoph Butterwegge hat eine neues Buch geschrieben: Die polarisierende Pandemie. Deutschland nach Corona. Weinheim: Beltz juventa, 250 S., 19,95 Euro. Vielleicht eine Hilfe dabei, Lebenssituationen besser in die Beratungsarbeit einfließen zu lassen. Die Breite und Tiefe der Pandemie-Wirkungen ist immens. Vielleicht ist das Buch auch eine Hilfe dabei, berufs- und allgemeinpolitische Forderungen besser zu verknüpfen. Und den Humanisierungsanspruch der Psychologinnen und Psychologen politischer zu fassen.

„Reinlesen“ kann man hier. Zu den sozialpolitischen Verwerfungen, Einkommensgewinnen und -verlusten schreibt Butterwegge hier. Und über den Aspekt der Gesundheitsversorgung kann man hier etwas von ihm lesen.