»Die betroffenen Kinder fühlten sich der Pandemie hilflos ausgeliefert, ohnmächtig und handlungsunfähig. Hatten sie schon vorher unter familiären Problemen gelitten, plagten sie nun vermehrt Zukunftssorgen. Psychosozial am meisten belastet waren Kinder und Jugendliche, die ohnehin unter großem Stress standen und Ess-, Schlaf- oder Zwangsstörungen hatten. Sie wurden teilweise noch ängstlicher, schweigsamer und lustloser. Viele gerieten völlig aus dem seelischen Gleichgewicht, was sich mit dem Ende der Pandemie nicht automatisch erledigt haben dürfte. Selbst wenn die Pandemie für immer überwunden sein sollte, hat sie zu einer Krise der Kindheit geführt und Kinder der Krise hinterlassen. Kinderrechte und Kinderschutz wurden in der Pandemie entweder vernachlässigt oder sogar ausgehebelt.«
Schlagwort: Christoph Butterwegge
Polarisierende Wirkung der Pandemie auf junge Generation
Kontexte der Schulpsychologie und Schule
Vielleicht interessiert es jemanden: Christoph Butterwegge hat eine neues Buch geschrieben: Die polarisierende Pandemie. Deutschland nach Corona. Weinheim: Beltz juventa, 250 S., 19,95 Euro. Vielleicht eine Hilfe dabei, Lebenssituationen besser in die Beratungsarbeit einfließen zu lassen. Die Breite und Tiefe der Pandemie-Wirkungen ist immens. Vielleicht ist das Buch auch eine Hilfe dabei, berufs- und allgemeinpolitische Forderungen besser zu verknüpfen. Und den Humanisierungsanspruch der Psychologinnen und Psychologen politischer zu fassen.
„Reinlesen“ kann man hier. Zu den sozialpolitischen Verwerfungen, Einkommensgewinnen und -verlusten schreibt Butterwegge hier. Und über den Aspekt der Gesundheitsversorgung kann man hier etwas von ihm lesen.
Sozial- und Arbeitsmarktpolitik als Schwarze Pädagogik
10 Jahre HARTZ IV – wie Rotgrün die Republik veränderte
Die schwarze Pädagogik, in der Kindererziehung verpönt, hat Hartz IV also bei erwachsenen Menschen wieder eingeführt. Das Gesetz hat wieder eingeführt, was das Bundesverfassungsgericht abgeschafft hat: Der Betroffene steht in einem besonderen Gewaltverhältnis zum Staat; er ist mehr Untertan als Bürger, er ist Objekt von staatlichem Paternalismus.
Hier der vollständige Kommentar von Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung
Über die Verrohung der Gesellschaft in Zusammenhang mit HARTZ IV
schreibt Christoph Butterwegge ebenfalls in der Süddeutschen