Verliebt in Angst, Freiheitsbeschränkung und Spaltung

Ende aller Maßnahmen! Jedenfalls das Ende aller allein am Impfstatus orientierter Ausgrenzungen ist überfällig. Art. 3 GG verbietet es, wesentlich Gleiches willkürlich ungleich zu behandeln. Nicht nur für einzelne Bereiche, wie den Einzelhandel: Alle 3G- und 2G-Maßnahmen müssen aufgehoben werden! Nicht in einem „Stufenplan“, sondern sofort. Sie sind evident (im originären Sinne des Wortes) verfassungswidrig. Oder, um es mit Gustav Radbruch zu sagen, sie sind nahe dran, ihre Eigenschaft, überhaupt noch legitimes Recht zu sein, zu verlieren; denn „wo die Gleichheit, die den Kern der Gerechtigkeit ausmacht, bei der Setzung positiven Rechts verleugnet wird, da ist das Gesetz nicht etwa nur ‚unrichtiges Recht‘, vielmehr entbehrt es überhaupt der Rechtsnatur“.

So schließt ein ausführlicher Artikel von Jörg Benedict im Cicero. Detailliert zeichnet der Autor nach, wie mit Denkfehlern, die aus Verblendung entstanden, falsche und lügenhafte Politik betrieben wurde und wird. Im Alltag und in der Politik wird immer noch nach dem „Konzept“ der „Pandemie der Ungeimpften“ gehandelt. Man könnte fast sagen, dass die Angst und die Ohnmacht in Politik und Volk libidinös besetzt sein müssen. Man hat sich mit ihr und in ihr offensichtlich gemütlich eingerichtet. Oder man ist besessen.

Die Zeit ist reif für Bitten um Verzeihung

Die Spuren der Beschimpfung auf der Basis des Konzepts „PdU“ (Pandemie der Ungeimpften, Benedict) haben ihre Spuren hinterlassen – und sie werden eine Langzeitwirkung haben, fürchte ich. Die Täter und die nicht wenigen Täterinnen werden vermutlich ohne Reue und ohne eine Bitte um Verzeihung davonkommen. Ohnmacht und Beschämung, sowie die Tatenlosigkeit der herrschenden Politik und Medien werden im Gedächtnis bleiben.

Die Kritik an Kuhbandner – Irreführung mit einem Vorwurf, vor dem er selbst gewarnt hatte


Während der politisch forcierten Gesundheitskrise, ausgelöst durch ein Virus in den Jahren 2020 ff., stand für den interessierten Bürger die Frage auf der Tagesordnung: Wie gut sind die Daten, wie sind die Methodiken, mit denen sie beschafft werden, welche methodisch-statistischen Fehler könnten sich einschleichen, welche Unsicherheiten sind in den Daten enthalten?

Schon in den ersten Monaten der Krise machte Christof Kuhbandner, Psychologieprofessor in Regensburg, auf Fehlschlüsse aufmerksam, die auf Spektrum und auf Telepolis veröffentlicht wurden.
Im Januar 2022 wandte Kuhbandner sich erneut an die interessierte Öffentlichkeit . In einer Untersuchung hatte er herausgefunden, dass es einen Zusammenhang gab zwischen Verabreichung von Impfungen und kurz darauf eintretenden Häufungen von Todesfällen. Als sorgfältiger Methodiker und Statistiker machte er gleich an mehreren Stellen seines Manuskripts darauf aufmerksam, dass ein Zusammenhang noch lange keine Kausalität sei. Er wird damit gerechnet haben, dass man ihm so etwas vorhalten könnte.

Statistikprofessor mit Anfängerfehlern?

Andererseits ist eine Korrelation auch kein Beleg dafür, dass eine Kausalbeziehung nicht vorhanden ist. Deshalb, so scheint mir, ist es dringlich aus ethischen Gründen weiter an der Beantwortung der Frage zu arbeiten. Übrigens ist das ein Grund, weshalb Kuhbandner dazu aufrief, auch von anderer Seite den Fragen nachzugehen. Immerhin geht es im ungünstigen Fall um Leib und Leben von Menschen.

Anlass zur Beunruhigung gibt ein weiterer Befund Kuhbandners. So fand er, dass bei unterschiedlichen Zeitpunkten des Impfbeginns in den Bundesländern entsprechend verzögert einsetzende Zunahmen von Todesfällen in den jeweiligen Bundesländern zu beobachten waren. Keineswegs nahm Kuhbandner das als Beweis.

Einladung zur Zusammenarbeit

Vielmehr stellte er seine Daten zur Verfügung, lud Wissenschaftler ein, seine Daten zu überprüfen und eigene Untersuchungen anzustellen. So weit ich das beurteilen kann, ist das doch ein vorbildliches, wissenschaftliches Vorgehen. Das ändert nichts daran, dass sich die „Unstatistik des Monats“, eine Kolumne, die ich bis dahin sehr schätzte, über den Psychologieprofessor hermachte. Sie widmete ihm eine „Unstatistik„.

Defizit an guten Umgangsformen

Das Verwunderliche: Es wurden noch einmal die bekannten Einwände und Warnungen vor voreiligen Schlüssen – ein Zusammenhang ist keine Ursache – ausgebreitet – Warnungen die Kuhbandner schon selbst vorgetragen hatte.
In den Chor der Kritiker hatte sich auch der Bonner Wissenschaftler Dominik Liebl eingeschaltet, ganz und gar nicht höflich und kollegial, sondern donnernd, herabsetzend und verurteilend. In mehreren bewundernswert sachlichen Mails bat Kuhbandner den Kollegen um sachliche Kritik, die aber nicht erfolgte.

Dokumentiert ist das Ganze im Blog von Bert Ehgartner, der den Disput mit Zustimmung der beiden Kontrahenten veröffentlichte.
Es stellen sich mindestens zwei Fragen: Wie geht es mit dem sachlichen Gehalt der Forschungen weiter? Wie menschlich anständig laufen in Zukunft wissenschaftliche Debatten?

Die sozialpsychologischen Themen der politischen Coronakrise treten hervor

Eine Politik der maßlosen Steuerung und Repression

kommt an ihre Grenzen, vielleicht an ihr Ende. Was nicht heißt, dass die Politiker und Medienleute bereit wären zur Aufarbeitung, vielleicht sogar für dieses oder jenes – und seien es „nur“ die gezielten und absichtsvollen Verunglimpfungen und Beschimpfungen von Menschen, die nicht im Gleichschritt mitlaufen wollten – um Entschuldigung zu bitten.

Es ist auch uns zu erforschen und zu verstehen, was da in den vergangenen Jahren passiert ist und welche Rolle das für die zukünftige Gestaltung der Gesellschaft bedeuten kann. Michael Ley leistet mit einem Aufsatz dazu einen anregenden Beitrag:

Das Corona-Regime ist auch deshalb auf so breiter Basis akzeptiert worden, weil es dieser depressiven Grundstimmung einen allgemeinen Ausdruck verleihen konnte. Bleiben Sie zu Hause, so hieß das Motto, das die Bundesregierung angesichts einer angeblich bevorstehenden Katastrophe ausgegeben hatte. Das ist aber auch das Motto, dem sich die Depression verschreibt, wenn sie den Rückzug in vertraute und bekannte Welten der Lust am Ausprobieren und am Entdecken einer reichhaltigen Wirklichkeit vorzieht.

Der Austausch mit den Menschen fehlt

Eines seiner Ergebnisse: Die Menschen wollen nicht mehr und können nicht mehr. Die Stimmung der Niedergeschlagenheit rühre daher, »dass der Austausch mit den Menschen fehlt.«

Die soziale und ökonomische Spaltung schreitet voran. Das ist aber kein Fortschritt

Jahrzehntelang wurde immer wieder in zahlreichen Untersuchungen festgestellt: Wer mit seiner sozialen Herkunft und mit seiner ökonomischen Lage zur Unterschicht gehört – hat geringe Aussichten auf Bildungserfolg. In Deutschland gilt das noch mehr als in anderen Ländern. Keine Bildungs- und Sozialpolitik hat daran etwas geändert – obwohl immer wieder die Bildungsrepublik Deutschand ausgerufen wurde. Der jüngste Rettungsanker soll Digitalisierung sein.

Unterschicht zahlt doppelt

Nun verschlechtert sich die Lage in Familien mit niedrigen Einkommen ein weiteres Mal, wie hier zu lesen ist. Trugen die schlechtgestellten Familien besonders schwer an den schulbezogenen Anti-Coronamaßnahmen, dürfen sie nun auch die wirtschaftlichen Folgen schultern.

Schon bevor das Virus kam, waren Wirtschaftswissenschaftler der Auffassung, dass wir kurz vor einer wirtschatlichen Krise standen. Die großen Player riefen nach Marktbereinigung und Lohnkürzungen. Die sind nun in vollem Gange. Und lassen sich – wie praktisch – auf das böse Virus schieben.

Gewaltphantasien der herrschenden Politik und der Medien

Als Intro zu einem interessanten Text, der bei multipolar-magazin.de erscheint, hier zwei Auszüge.

Was an solchen Äußerungen zu denken gibt, das ist in der Tat die völlige Identifikation mit der gesellschaftlichen Macht. Es sind primitive Allmachtsfantasien, die wohl in jedem Menschen latent schlummern. Als solche wären sie ja harmlos. Aber diese Leute meinen es ernst. Und es sind leider nicht nur jene am viel zitierten Stammtisch, die so unbedacht daherreden, sondern auch Vertreter der Leitmedien tun das. Es ist dieser totale Diskurs- und Bewusstseinszerfall, der Sorge bereiten muss, diese Selbstverständlichkeit, mit der mittlerweile solche autoritären Statements in Umlauf gesetzt werden, ohne eine Besinnung darauf, was man da eigentlich sagt.

Um das zu verstehen, was hier passiert, kann es daher recht nützlich sein, nicht nur die Schriften des Sozialphilosophen Michel Foucault, sondern auch das Werk „Masse und Macht“ des Dichters und Denkers Elias Canetti gelesen zu haben, in dem soziodynamische Prozesse der hier beschriebenen Art analysiert werden. Auch ein Wissen um die Ergebnisse des Milgram-Experiments, des Stanford-Prison-Experiments und des Konformitätsexperiments von Asch können nichts schaden.

Für Psychologen ist es peinlich, wenn wir daran erinnert werden, dass unsere Berufsgruppe, Männer und Frauen, »Meilensteine der Sozialpsychologie des 20. Jahrhunderts« ignorieren. Oder gibt es einen der eifrigen, nach Anerkennung bei Politik und Bürokratie dürstenden Berufsverbände, der das Entstehen von autoritären Persönlichkeiten, den Zusammenhang von Gewalt, Gehorsam und Unterwerfung in die Debatten einbringt? Die vereinzelten Psychologinnen, vielleicht mit den Möglichkeiten befasst, wie sich gewaltfrei kommunizieren lässt, können mit anschauen, wie rote Linien der Anständigkeit in der gesellschaftlichen Mitte abgeräumt werden. Von den Stützen der so offenen Gesellschaft und und unseren Führungskräften.

In den Zusammenhang passt auch ein Text, auf den ich hier hinweisen möchte. Auch hier ein kurzes Zitat:

Wie es kommt, dass massive Rechts-und Freiheitseinschränkungen und Impf-Pflichten von einer großen und sehr diversen Mehrheit nicht nur hingenommen, sondern sogar gefordert werden,  die Panik-Orchester der Medien bei der Manipulation und Formierung der Massen also derart erfolgreich waren, hat nicht allein mit der Angst-Propaganda vor dem “Killervirus” zu tun. Dass die “Formatierung” der Massen so leicht und selbstverständlich gelang, so der klinische Psychologe Prof. Mattias Desmet in diesem sehenswerten Interview, hat Gründe, die schon lange vor Covid existierten: im Mangel von emotionalen Bindungen im sozialen Raum, in der weit verbreiteten Empfindung, sinnlose Arbeit (“Bullshit-Jobs”) zu verrichten und in der Tatsache, das Angst-Störungen und Depressionen schon vor Covid auf dem Weg zu “Volkskrankheiten” waren: in Belgien werden für 11 Millionen Menschen pro Jahr 300 Millionen Dosen Anti-Depressiva verschrieben, in anderen westlichen Gesellschaften sieht es kaum besser aus; die USA verzeichneten 2020 über 100.000 Opioid-Tote.

Endlich wieder Vorbildwirkung aus der Politik

schräg gedacht

Angemahnt wurde in den letzten Wochen immer mal wieder von der Politik, Sportler müssten sich ihrer Vorbildwirkung bewusst sein – also sich impfen lassen und die Unbedenklichkeit und den Nutzen herausstellen.
Aber die Politiker gehen auch gern selbst voran und setzen Maßstäbe für Erziehung und Volksbildung.

Freiheit – keine roten Linien mehr

Der neue Kanzler macht sich frei von jeglicher Bindung durch rote Linien, er freut sich auf ein Waffenarsenal, dass nun endlich scharf gestellt werden könne. Dank dafür auch noch mal an Karlsruhe, wo die Richter die Bahn für Waffenliebhaber freigeräumt haben. Es tut gut, erleben zu können, wie die Einheit des Volkes gegen innere und äußere Feinde geschmiedet wird.

Es ist der Krieg gegen die Zögerlichen beim Impfen, deren Ausgrenzung und Diskriminierung und es ist der Krieg gegen Russland und China, der uns von allem Übel befreien wird.
Die geistige Mobilmachung ist dadurch vereinfacht. Endlich ist der gemeinsame Nenner für alles Handeln geschaffen und diese elende, komplizierte, den Fortschritt in Digital Tech und BioTech bremsende Hampelei mit sozialer Gerechtigkeit, Vielfalt und Individualismus kann aufhören. So einfach ist. Warum nicht gleich so? Geht doch.

Doppelt sicher und gut können wir uns fühlen, weil der Kanzler sich bestens auskennt mit Banken und Schleichwegen der Beeinflussung und auch mit der Ausschaltung von Widerspenstigen. Und der neue Gesundheitsminister, der doch immer Recht hatte, ist eine kapitale Versicherung. Und die neue Außenministerin sowieso.

Die Macht zeigt sich als Souverän, indem sie agiert, handelt, ihren Willen durchsetzt – gleichgültig, was die Bevölkerung will und davon hält. Carl Schmitt lässt grüßen. Der vermeintliche Souverän daf den König bejubeln.

Wer das alles noch mal nachlesen möchte, kann hier fündig werden

Weiterlesen „Endlich wieder Vorbildwirkung aus der Politik“

Nachhilfe in Methodenlehre und Statistik

Am Beginn meines Psychologiestudium standen sehr, sehr trockene Statistikkurse. Im zweiten Teil des Studiums war Statistik u. a. wichtig geworden, um die Qualität und Aussagekraft von Studien und Untersuchungsdesigns einschätzen zu können. Auch wenn ich von mir nicht behaupten kann, ich sei ein Freund der Statistik geworden, so ist doch so viel hängengeblieben: Bleibe wachsam, stelle Fragen, lass dich beraten. Statistik kann auch ein Instrument der Manipulation sein. Die Unstatistik des Monats zeigt das sehr schön. (Und natürlich gilt es auch hier, aufmerksam zu bleiben: worüber man keine Daten hat, kann man auch keine statistischen Aussagen machen, wenn ich es richtig sehe).

Datenqualität offenlegen und diskutieren

Umso verblüffter war ich, als ich schon am Beginn der Pandemie einen verzerrenden „Datensalat“ serviert bekam. Mein Eindruck: So hätte ich nie mein Diplom bekommen. Wie konnte es sein, dass Medien und Institute, die doch mit versierten Fachleuten ausgestattet sind, das durchgehen lassen?

Hier berichtet Norbert Häring von weiteren methodisch-statistischen Schwachstellen. Wem nützt es, wenn die Qualitätsmedien das durchgehen lassen und wenn die Verlässlichkeit der Daten nicht offengelegt wird?