Ist Aussöhnung möglich?

Die Corona-Politik spaltet die Gesellschaft

Da wäre doch eine wohlwollende Aufnahme und Neugier für eine Initiative »Coronaausoehnung« angesagt. Stattdessen wird ein zartes Pflänzchen gleich zertrampelt – und das von der immer noch reputierten Tagesschau und ihrem Faktenchecker. Der normale Nutzer soll sich also gar nicht erst mit solchem Schmutz befassen. Das Tagesschau-Weltbild ist heilig. Der einst gute Ruf wird als Waffe gegen Alternativen eingesetzt.

Gott sei Dank hat sich die Initiative nicht abschrecken lassen. Sie gibt den Link zum Faktencheck auf ihrer Website wider und setzt sich mit der Kritik auseinander. Mein Fazit ziehe ich mit einem Zitat aus der Erwiderung:

Angesichts dieses auffällig misslungenen Faktenchecks fragen wir: Wer checkt und korrigiert die Faktenchecker? Wer übt die Qualitätskontrolle für diesen neuen Berufsstand aus – zumal wenn es sich um Leistungen handelt, die mit Steuergeld bezahlt werden und die einen großen Einfluss auf die Reputation der „Gecheckten“ haben können?

Wie positionieren sich Psychologinnen und Psychologen in der Corona-Politik?

»Oder folgen sie einem humanistisch-emanzipatorischen Verständnis des Menschen als
Lebewesen mit Eigensinn und selbsttätigem Bewusstsein, das sich in einer sozialen Um- und Mitwelt auf seine ganz eigene Weise in seiner Individualität, mit seinem ganzen Potenzial, entfalten möchte?

Im humanistischen Menschenbild der Selbstentfaltung des Individuums kann es, ja muss es in spätkapitalistischen Gesellschaften zu Reibungen und Widersprüchen mit sozialen und
gesellschaftlichen Systemen kommen. Die bewusste Auseinandersetzung mit diesen erlebten Widersprüchen im Sinne einer kritischen Bewusstseinsentwicklung trägt gleichermaßen zur Reifung der Persönlichkeit und zu einem fundierteren Systemverständnis bei. Dies kann auch das engagierte gesellschaftliche Zusammenleben informierter Bürger*innen fördern, denn eigenständige konfliktfähige Menschen sind die besten Träger einer demokratischen Kultur und Gesellschaft.
«

heißt es in einer Stellungnahme der Neuen Gesellschaft für Psychologie (ngfp.de). Die Stellungnahme kann hier vollständig heruntergeladen werden.

Die Stellungnahme grenzt sich explizit von Positionen des BDP ab, die hier auch schon einmal kritisiert wurden.

Sie ist geeignet, Selbstverständnisse in Kollegien von Beratungsdiensten und in Psychologieverbänden zu reflektieren.

Kurz bevor sie verreckt: Ein Lob der öffentlichen Schule

Ein Essay über den Nutzen und Unsinn der Schule. Eine kleine Geschichte der Schule. Die hohen Erwartungen an sie und ihr bürokratisches und technokratisches Scheitern. Ihre Rolle als Instrument der Herrschaft und/oder als (vielleicht) einziges Mittel, einen gemeinsamen öffentlichen Raum herzustellen. Ein Raum der erforderlich ist, wenn das Neben- und Gegeneinanderagieren der verschiedenen Blasen überwunden werden soll.

Speziell für Deutschland nimmt Matthias Greffrath, die völlig einseitige Ausrichtung auf Digitalisierung als Strategie zur Überwindung von Bildungsblockaden aufs Korn.

Alles sehr interessant zu lesen und zu hören. Allerdings darf man sich fragen, wieso Matthias Greffrath nicht die Frage stellt, wer von den zahlreichen Versäumnissen der Gegenwart (Corona) und Vergangenheit (die ewig währende Frage nach dem Skandal der Aufrechterhaltung von Klassengrenzen durch und mit Schule) profitiert. Egal. Die Botschaft ist klar: Wahre Bildung kann und muss mehr sein als das, was uns nun wieder als Normal- und Regelbetrieb von Schule bevorsteht.

Wieder mal fatal: geringes soziales Kapital

bestätigen, dass die sonderpädagogische Diagnose einer „Lernbehinderung“ bzw. eines sonderpädagogischen Förderbedarfs Lernen nicht nach wissenschaftlichen Kriterien erfolgt, sondern das Ergebnis einer relativ willkürlichen Zuschreibung ist.

Hier die ausführliche Besprechung Brigitte Schumanns einer Untersuchung der Bildungssoziologin Jonna Blanck (2020): „Übergänge nach der Schule als zweite Chance?“

Vereinnahmung wissenschaftlicher Einrichtungen durch Politik

In der Impfdebatte für Kinder zeigt sich, dass die Politik eine eigene Agenda hat, nämlich: Impfen. Schon als interessierter Laie kann man darauf kommen, dass die Voraussetzungen für eine Empfehlung zu impfen, mindestens übereilt sind.

Noch sträubt sich die die Ständige Impfkommission, die beim RKI angesiedelt ist, einer Einrichtung des Gesundheitsministeriums, der Impfforderung nachzukommen. Aber wie lange hält sie durch? Sollte sie klein beigeben, wäre ihr Ruf wohl beschädigt – es sei denn es gäbe eine Evidenz für das Impfen.
Es ist doch hanebüchen, wenn nun von einem Politiker der Ständigen Impfkommission vorgeworfen wird, ihre Stellungnahme sei verunsichernd und irritierend. Deren Zurückhaltung war doch – ein Lichtblick in finsteren Zeiten – mit der mangelhaften Datenlage begründet worden. Und da sei die Stellungnahme ein Beitrag zu Verunsicherung. Hä?! Das ist doch reinster Trumpismus. Fakten spielen keine Rolle. Es lebe das Gefühl oder – das Interesse.

Impfpflicht durch die Hintertür


Mit solchen Einlassungen wird die Axt an wissensbasierte Entscheidungen gelegt. Pharma- und Überwachungstechnologie wird es freuen, wenn „alte“ Institutionen medizinischer Kontrolle geschleift werden und sie ihre Agenda, unterstützt von „Gesundheits-“ und „Bildungs“-Politikerinnen, ohne große Hindernisse durch Begutachtung umsetzen können. Defacto rücken wir einer Impfpflicht näher, obwohl doch nach Datenlage die Risiken, die Kinder durch das Virus haben, gering ist, ebenso wie der Grad der Gefährdung für andere äußerst gering ist. Dem gegenüber sind die Risiken für langfristige Wirkungen der Impfungen unüberschaubar. Immerhin wird durch sie in den Genapparat eingegriffen.


Denn in dem Maße, wie von politischer Seite Impfungen Minderjähriger forciert werden, müssen individuelle oder familiäre Entscheidungen zur Injektion eines (nach bisherigen Standards nicht hinreichend erforschten) Vakzins unter politischem und normativem Druck getroffen werden.

Wie reagiert das Umfeld, wenn ich mein Kind nicht impfen lasse? Wie reagiert die Schule? Darf mein Kind heute mit ins Restaurant, in den Urlaub, ins Konzert? Diese Fragen werden angesichts der zu erwartenden Verstetigung der Pandemie an Gewicht gewinnen. Damit wird auch der Druck zur Impfung steigen, ganz unabhängig von Gesetzen und Verordnungen. Die Aufgabe von Bundes- und Landespolitikern wäre, die Grundlagen für eine freiwillige Teilnahme an den Impfkampagnen zu schaffen.

Bild entdeckt, wie sehr die Corona-Maßnahmen zulasten der Kinder gehen

Pikanterweise bleibt es der Bildzeitung überlassen, die Politiken von Bund und Ländern zu kritisieren

– wenn man einmal von den alternativen Medien absieht.

Das, was offensichtlich war und ist, wurde in großer Zahl von Politik und den Leit-/Qualitätsmedien übergangen: Die schwere Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen durch die Regierungsmaßnahmen zur Pandemiebekämpfung.

Die Kritik von Ärzte- und Psycholog:innenverbänden wurde vielleicht – eher nicht – erwähnt. Aber sie wurde nie zum Ausgangspunkt kritischer Kommentare zur Regierungspolitik. Richtigerweise weist nun Bild darauf hin, dass Kinder unter Druck gesetzt wurden, sie würden Oma und Opa oder die eigenen Eltern umbringen, wenn sie Freunde träfen etc.

Bild greift damit das sich weiter ausbreitende Unbehagen in der Bevölkerung auf, dass es bei der Impfkampagne um etwas anderes gehen könnte als um die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen. Die politische und mediale Ausblendung evidenzbasierter Strategien und die Verschmelzung von Politik und Leitmedien, öffnet große Handlungsfelder für eine dem Anschein nach attraktive und volksnahe Politik von (noch weiter) rechts. Fatal.

Propaganda in Kriegs- (und anderen Bedrohungs-?) Zeiten

Die Methoden der Kriegspropaganda sind dabei seit Jahrhunderten nahezu dieselben geblieben. An ihrer Wirksamkeit hat dies jedoch kaum etwas geändert: Die Menschen fallen heute genauso auf Kriegspropaganda herein wie Generationen vor ihnen. Propaganda hat einen großen Anteil daran, dass Kriege geführt werden. Bedrohungsszenarien und Feindparolen, die durch Medien verbreitet werden, schüren die Kriegsbereitschaft. Die Wahrheit bleibt dagegen häufig auf der Strecke. Im Folgenden werden einige Methoden der Propaganda vorgestellt und mit Hilfe von Beispielen erläutert.

In was für Zeiten befinden wir uns? Befinden wir uns im Krieg gegen das Virus, das besiegt werden muss, wie Frau Merkel sagt? Hinweise zur Propaganda bei der Bundeszentrale für politische Bildung.

Der Skandal der Schullockdowns und die Schmach der Komplizenschaft

Dieser Beitrag schüttelt einen durch. Er durchstößt eine Blase des Schweigens und der wohltemperierten Zufriedenheit mit den Ergebnissen der Corona-Maßnahmen. Er macht Schluss mit den Verklärungen der Digitalisierung. Und er offenbart eine kinder- und jugendfeindliche, auch menschenfeindliche, angeblich alternativlose Gesundheitspolitik und Schulpraxis. Er verweist auf eine Entleerung, Entfremdung (bis zur Abwesenheit?) von Mitgefühl und Vorstellungsvermögen bei politisch und pädagogsich-professionellen Verantwortlichen.

Die Autoren Finn Jagow und Bernd Schoepe, Lehrer, haben selbst bei ihren Schülerinnen und Schülern geforscht und das Gefundene auf vielfältige Weise eingeordnet und interpretiert. Vieles, was in anderen Veröffentlichungen bestenfalls angedacht wird, wird hier zuende gedacht. Insofern ist der Bericht schonungslos.

Die Unfähigkeit oder auch der Unwille, den Panikmodus zu verlassen, richten Schäden an, die das Virus allein wohl kaum hätte anrichten können. Was ist los mit einer Gesellschaft, die Kinder und Jugendliche in dieser Weise ignoriert? Wenn das so weitergeht, darf man davon ausgehen, dass wir im Moment dabei sind, einen Großteil der späteren Erwachsenen zu desintegrieren, aus der Gesellschaft auszuschließen. Der Fernunterricht als Metapher für die zukünftige Art menschlicher (Nicht-) Begegnung, für ein politisches Modell der Fernsteuerung und Lähmung von Initiative und Schaffenskraft, die schon heute beobachtbaren Folgen der Aussortierung von Menschen, die aufgegeben werden und als verloren gelten – so eine meiner Schlussfolgerungen beim Lesen.

Wie verstehen Lehrer:innen ihren Beruf heute? Was wollen sie für Kinder und Jugendliche sein? Man ist ratlos angesichts des Schweigens der meisten Lehrer:innen und ihrer Berufsverbände. Kann es sein, dass es so ist, wie ein Lehrer die Untersuchungen kommentierte:

„Ich glaube, dass viele Lehrkräfte meiner Beobachtung nach ganz gerne im Distanzunterricht agieren, so wird mir das wenigstens von vielen GEW-Mitgliedern bestätigt. Da sind sie auf Distanz, haben keine Disziplinstörungen, müssen im Unterricht nicht individuell auf die Schülerinnen und Schüler eingehen und differenzieren. Digitalisierung ja, wenn man sich schnell und leicht einarbeiten kann und dadurch weniger zu tun hat…“

In einer Fußnote lassen die Autoren erkennen, wie sehr sie selbst von den politischen Entwicklungen unangenehm überrascht sind, wenn sie Tobias Riegel zitieren:

„Wer hätte jemals gedacht“ (dem schließen wir Autoren uns an!), „dass sich einmal einzelne Autoren in vereinzelten Artikeln des Axel Springer-Verlags mehr für die Rechte der Schwächsten der Gesellschaft (Arme und Kinder) publizistisch einsetzen würden, als SPD, Gewerkschaften und LINKE zusammen.“ Und er fragt: „Wie können Sozialdemokraten, Linke und Gewerkschaften diese Schmach nur auf sich sitzen lassen?“

Erziehungswissenschaftler’innen stehen auf. Macht noch wer mit?

Unter äußerst schwierigen medialen Bedingungen und im vergifteten Klima der öffentlichen Debatten, wagen es einige Erziehungswissenschaftler’innen, die massenhafte Impfung von gesunden Kindern zu verurteilen. Danke für den Mut, verbunden mit der Bitte an Lehrer’innen und Berater’innen sich an Debatten im Sinne dieser Positionen zu beteiligen.

Sie heben sich positiv von den Psycholog’inn’en ab, die an der Schock- und Angststrategie und an den Manipulationen zur „Verbesserung der Impfbereitschaft“ mitarbeiten. Dieses, wie ich finde unethische, Handeln hatte sich ja auch schon in einige Psychologieverbände vorgearbeitet.

Das Beste zu wollen und davon auszugehen, dass unsere Regierungen und Institutionen die Guten sind, reicht ganz offenstichtlich nicht für die Legitimierung persönlichen und kollektiv-beruflichen Handelns aus. Eine Verschmelzung der Psycholog’innen mit den Autoritäten und Mächtigen kann in Abgründe führen. Ich gebe zu: nach Durchlaufen schulischer und universitärer Ausbildung und Sozialisation mag man sich für qualifiziert halten, gute Arbeit zu leisten. Dafür ist es notwendig, sich mit den Fehlleistungen der Psychologie, wozu ganz sicher auch ihre Anschmiegungen an die Mächtigen gehören, zu befassen. Ich habe dazu mal etwas über Hans Lämmermann aufgeschrieben, der manchen als Gründungsvater der Schulpsychologie gilt.

Man muss sich schon fragen, von welchen Anreizsystemen der Mächtigen wir umgeben und für welche wir ansprechbar sind.